Aktien:Verhaltener Wochenstart

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Die Inflationsängste der Anleger überwiegen und drücken den Dax ins Minus. Gegen den negativen Trend sind Bankaktien gefragt. Sie profitieren von der Hoffnung auf baldige Zinserhöhungen.

Inflationsängste und der bevorstehende Start der Bilanzsaison in den USA haben am Montag für Zurückhaltung bei den Anlegern in Europa gesorgt. Der Dax schloss 0,1 Prozent tiefer bei 15 199 Punkten. "Es gibt immer noch echte Besorgnis über eine Stagflation", sagte Susannah Streeter, Analystin bei der Investment-Plattform Hargreaves Lansdown. Es gebe Hinweise dafür, dass der Preisanstieg nicht so vorübergehend sein werde, wie die Zentralbanker zunächst dachten. "Das belastet die wirtschaftliche Erholung."

Bei den Einzelwerten waren die Aktien von Banken gefragt. Die Anleger setzten auf baldige Zinserhöhungen im Zuge der anziehenden Inflation. Mittlerweile wird am Geldmarkt eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank Ende 2022 fest eingepreist. Der europäische Bankenindex erreichte den höchsten Stand seit Februar 2020 und machte damit fast alle pandemiebedingten Verluste wieder wett. Im Dax zählte die Aktie der Deutschen Bank mit einem Kursplus von 0,6 Prozent zu den größten Gewinnern, Commerzbank-Titel gewannen im M-Dax 1,7 Prozent an Wert. Top-Favorit im Dax war das Papier von Bayer mit plus 1,8 Prozent. Hier halfen Medienberichte, man erwäge den Verkauf der Sparte Environmental Science Professional. Dagegen verlor die Aktie von Zalando 2,6 Prozent. Immer mehr Verbraucher kehren im Zuge der Wiedereröffnung zum Einkaufen in die Läden zurück. Im S-Dax verteuerten sich die Titel von Morphosys zeitweise um 10,5 Prozent. Das Biotech-Unternehmen kann sich mit dem Entwicklungspartner Roche Hoffnung auf eine baldige Zulassung des Alzheimer-Medikamentenkandidaten Gantenerumab in den USA machen. Sollte Roche das Mittel auf den Markt bringen können, wird Morphosys am Verkaufserfolg beteiligt. Die Titel von Teamviewer sackten um knapp elf Prozent ab und waren mit Abstand der schwächste Wert im M-Dax. Analysten von Morgan Stanley stuften die Aktien des Anbieters von Software für Fernwartungs- und Videokonferenzen herab und senkten das Kursziel deutlich. Teamviewer-Papiere waren in der vergangenen Woche infolge einer Gewinnwarnung eingebrochen. Die Börsen an der Wall Street starteten mit Verlusten in die neue Woche. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,7 Prozent im Minus bei 34 496 Punkten.

© SZ vom 12.10.2021 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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