Kräftige Kursgewinne im Autosektor haben am Montag im Dax den kräftigen Einbußen der schwer gewichteten Bayer-Aktien entgegengewirkt. Der deutsche Leitindex schloss 0,3 Prozent höher bei 13 784 Punkten, im frühen Handel hatte er bei 13 795 Zählern zwischenzeitlich einen weiteren Rekordstand erreicht. In den USA blieben die Börsen wegen des Feiertags President's Day geschlossen.
Die Aussicht auf massive chinesische Hilfen für Unternehmen zur Bewältigung wirtschaftlicher Folgen durch das Coronavirus hob die Stimmung der Anleger. Geplant sind Steuersenkungen sowie eine erneute Zinssenkung in der Volksrepublik.
Von den Entspannungssignalen profitierten vor allem Autowerte, die besonders stark von der Nachfrage aus China abhängig sind. Für positive Impulse sorgten zudem ermutigende Geschäftszahlen des Autozulieferers Faurecia. Die Aktien des französischen Konzerns sprangen um knapp sechs Prozent nach oben. In diesem Sog legte auch Rivale Continental zu, der mit einem Plus von 1,4 Prozent zu den Favoriten im Dax zählte. Auch Volkswagen, Daimler und BMW verbuchten Kursgewinne. Eine drohende Millionenstrafe in den USA belastete hingegen die Aktien von Bayer mit knapp zwei Prozent und BASF mit einem Prozent. Eine US-Jury verurteilte die beiden Konzerne im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Dicamba zu einer Zahlung von insgesamt 265 Millionen Dollar. Beide Unternehmen kündigten Rechtsmittel gegen das Urteil an.
Top-Favorit im M-Dax war das Papier von Varta mit einem Kursgewinn von 7,7 Prozent. Der Batteriehersteller hat seine bereits dreimal erhöhte eigene Prognose für 2019 übertroffen und den Betriebsgewinn fast verdoppelt. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um rund 34 Prozent gewachsen, teilte Varta auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Der Betriebsgewinn sei um 95 Prozent in die Höhe geschossen.
Hingegen verlor die Thyssenkrupp-Aktie drei Prozent an Wert. Der Stahlkonzern hat im Bieterrennen für seine Aufzugssparte dem finnischen Konkurrenten Kone eine Abfuhr erteilt und will nur noch mit zwei Konsortien von Finanzinvestoren weiter verhandeln. Eine Kaufempfehlung von Analysten der Quirin Bank bescherte den Titeln von Leoni einen Kurssprung von mehr als 12 Prozent. Damit waren die Anteile des Autozulieferers der Top-Favorit im S-Dax.