Aktien:Unsicherheit steigt

Lesezeit: 1 min

Wegen der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten trübt sich die Stimmung an den Börsen spürbar ein. Der Dax fällt zeitweise unter 13000 Punkte. Besonders gebeutelt sind Aktien aus der Luftfahrtbranche.

Der Konflikt zwischen den USA und Iran hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Montag weiter verunsichert. "Der US-Militärschlag beendete die Neujahrseuphorie schlagartig", hieß es in einem Kommentar der Postbank mit Blick auf die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA. Diese hat die Sorgen um eine militärische Eskalation geschürt. Der Dax rutschte zeitweise unter die Marke von 13 000 Punkte. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex 0,7 Prozent tiefer bei 13 127 Punkten. Auch an anderen internationalen Börsen kam es zu Verlusten. In Japan gab der Nikkei-Index um 1,9 Prozent nach.

Wie schon am vergangenen Freitag verteuerten sich die europäischen Ölwerte. Aktien von BP, Royal Dutch Shell, Total und Equinor zogen, getrieben vom Anstieg der Rohölpreise, um bis zu zwei Prozent an. Die Papiere von Fluglinien wurden wegen der höheren Treibstoffkosten jedoch belastet. Die bereits vor dem Wochenende gebeutelten Titel der Lufthansa fielen um 1,6 Prozent.

Allgemein tendierten die Anleger dazu, Aktien aus konjunkturempfindlichen Branchen abzustoßen, während sich jene mit defensiven Eigenschaften relativ stabil zeigten. Die Titel des Chipkonzerns Infineon fielen um 1,7 Prozent, jene von Covestro waren mit einem Abschlag von 4,8 Prozent das Schlusslicht im Dax. Auch Papiere der Banken zählten zu den größten Verlierern. So rutschte die Aktie der Deutschen Bank um 0,9 Prozent ab. Im M-Dax verloren die Titel der Commerzbank 3,1 Prozent an Wert. Gegen den negativen Trend lagen die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia nur leicht im Minus. Nach dem Jahreswechsel mehrten sich zudem wieder die Analystenstimmen. So litten die Anteilsscheine des Einzelhandelskonzerns Metro mit minus 3,9 Prozent unter einem negativen Votum der Bernstein-Experten. An der Wall Street erholten sich die Kurse im Laufe des Handelstages. Der Dow Jones schloss wenig verändert bei 28 704 Punkten, nachdem er zeitweilig noch 200 Punkte tiefer notiert hatte. Leichte Verluste verzeichneten die Aktien von Boeing. Der Flugzeugbauer erwägt einem Medienbericht zufolge eine höhere Verschuldung, um seine Finanzen nach dem Flugverbot für den Unglücksflieger 737 MAX zu stärken.

© SZ vom 07.01.2020 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: