Aktien:Steigende Corona-Zahlen bremsen Dax

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Die Furcht vor einem Lockdown ist zurück und hält die Anleger von Aktienkäufen fern. Da belastet die Nachricht von Rückschlägen bei der Suche nach einem Impfstoff zusätzlich.

Die Furcht vor einem neuerlichen Lockdown angesichts steigender Corona-Zahlen hat am Dienstag die Stimmung an Europas Börsen gedrückt. Zudem belastete ein erneuter Rückschlag bei der Entwicklung eines Impfstoffs. Ein Dämpfer kam auch von Konjunkturseite. Börsianer beurteilen die Aussichten hierzulande für die kommenden sechs Monate deutlich skeptischer. Der Dax schloss knapp ein Prozent tiefer bei 13 019 Punkten.

Im deutschen Leitindex gaben die Titel der Deutschen Bank um 0,9 Prozent nach. Die US-Beteiligungsgesellschaft Capital Group baute ihren Anteil an der Deutschen Bank deutlich aus und hält nun mehr als sieben Prozent der Anteile. Um 1,3 Prozent ging es hingegen für die Aktien von BMW abwärts, womit sie zu den Schlusslichtern im Leitindex zählten. Für den Autobauer strich die Commerzbank ihr Kaufvotum und riet dazu, nach den soliden Quartalszahlen Gewinne mitzunehmen. Im M-Dax sackten die Anteile von Morphosys um 5,4 Prozent ab. Anleger befürchteten eine Anteilsverwässerung, weil das Biotech-Unternehmens eine Wandelanleihe im Volumen von 325 Millionen Euro begeben will. Gerresheimer-Aktien verloren mehr als zwei Prozent an Wert. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach teils gemischt ausgefallenen Zahlen zum dritten Quartal. Mit Kursaufschlägen von knapp fünf Prozent reagierten die Papiere von Evotec auf die Nachricht über einen neuen Großaktionär. Die Kapitalerhöhung im Zuge des Einstiegs des Staatsfonds von Abu Dhabi stört die Anleger angesichts des neuen, langfristig engagierten Großaktionärs wenig.

An der Wall Street schloss der Dow Jones 0,6 Prozent tiefer bei 28 680 Punkten. Im Blick stand hier die Eröffnung der Bilanzsaison mit den beiden Großbanken Citigroup und JP Morgan. Letztere hat ihren Gewinn im dritten Quartal trotz Corona-Krise überraschend gesteigert. Dennoch gab die Aktie um 1,6 Prozent nach. Auch die Zahlen der Citigroup lockten keine Käufer. Zwar verbuchte die Bank im Wertpapierhandel und Investmentbanking Zuwächse, allerdings litt das Privatkundengeschäft unter geringeren Kreditkartenausgaben. Die Citi-Anteilsscheine verloren 4,8 Prozent an Wert. Die Unterbrechung einer Corona-Impfstoffstudie lastet auf den Titeln von Johnson & Johnson. Die Papiere des Pharmakonzerns fielen um 2,3 Prozent.

© SZ vom 14.10.2020 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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