Aktien:Starke US-Jobdaten bremsen Dax

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Ein unerwartet starker US-Stellenaufbau lässt die Hoffnung der Anleger auf eine Zinspause in den USA im Herbst schwinden. Im Dax schmelzen die Gewinne dahin, die US-Börsen geben nach.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach Bekanntgabe des offiziellen US-Arbeitsmarktberichts zuvor erzielte Kursgewinne abgegeben. Der Dax schloss 0,2 Prozent tiefer bei 14 460 Punkten. Am Arbeitsmarkt in den USA waren im Mai mehr Stellen als gedacht entstanden. Damit schwinden die Hoffnungen der Anleger auf eine Zinspause im Herbst, hieß es.

Im Dax legten die Titel von Fresenius in der Spitze um 1,6 Prozent zu und gingen mit einem plus von 0,3 Prozent aus dem Handel. Der Medizin- und Krankenhauskonzern will laut einem Pressebericht in seiner Flüssigmedizinsparte Kabi 2000 Stellen streichen. Schon im Herbst war bekannt geworden, dass die Dialysetochter FMC den Abbau von weltweit 5000 Stellen plant. Die Aktien von Adidas profitierten von positiven Signalen des US-Sportwarenhändlers Lululemon und verteuerten sich um 0,3 Prozent.

Die Papiere von Compugroup Medical reduzierten ihr anfängliches Minus von fast neun Prozent auf vier Prozent. Das auf Arztpraxen spezialisierte Software-Unternehmen baut seine Führungsspitze um. Der Vertrag mit Vorstandschef Dirk Wössner werde wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Firmenstrategie zum 30. Juni beendet, hieß es. Diese Nachricht dürfte zumindest einige Irritationen auslösen, kommentierte ein Händler.

An der Mailänder Börse zählte Leonardo mit einem Kursplus von zwei Prozent. Insidern zufolge hat Rheinmetall ein unverbindliches Angebot von bis zu 210 Millionen Euro für 49 Prozent an der Geschützbau-Sparte des Rüstungskonzerns abgegeben. Rheinmetall-Aktien stiegen im M-Dax um 5,3 Prozent.

Die starken US-Arbeitsmarktdaten machten auch an der Wall Street die Hoffnung auf ein geringeres Zinstempo zunichte. Der Dow Jones beendete die Börsensitzung ein Prozent schwächer. Gegen den negativen Trend behauptete sich die Twitter-Aktie, die um 0,6 Prozent zulegte. Der Kurznachrichtendienst meldete den Ablauf einer kontrollrechtlichen Warteperiode für die geplante 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk. Nach dem sogenannten HSR-Gesetz sind geplante große Firmenzusammenschlüsse vor Vollzug den Aufsichtsbehörden Federal Trade Commision und Department of Justice anzumelden, die diese dann innerhalb einer bestimmten Frist prüfen.

© SZ vom 04.06.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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