Aktien:Stark in die  Woche

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Die Anleger blenden schlechte Nachrichten aus und greifen bei Aktien zu. Der Dax zieht kräftig an. Kurstreiber sind Konjunkturdaten aus Deutschland und einige positive Unternehmens­nachrichten.

Der deutsche Aktienmarkt ist stark in die neue Woche gestartet. Positive Impulse kamen insbesondere von der deutschen Konjunktur: Laut Ifo-Institut hat sich die Stimmung deutscher Unternehmen im Mai nach einem historischen Einbruch wegen der Corona-Krise etwas aufgehellt. Die ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen sorgten für einen Hoffnungsschimmer, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Zudem setzen die größten Optimisten darauf, dass vielleicht schon im Herbst Impfstoffe gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Der Dax legte bis zum Montagnachmittag um 2,5 Prozent auf 11 345 Punkte zu, das war der höchste Stand seit Anfang März. Insgesamt waren die Handelsumsätze allerdings gering, da die Börsen in den USA und Großbritannien wegen eines Feiertages geschlossen blieben.

Experten warnten allerdings, dass die Stimmung schnell wieder kippen könnte, da zu den ohnehin bestehenden Spannungen bezüglich Handel und Corona nun das Thema Hongkong hinzukommt. China will mit Sicherheitsgesetzen stärker als je zuvor in der autonomen Sonderverwaltungsregion eingreifen.

Schub erhielt der Dax vom Indexschwergewicht Bayer, dessen Titel mit einem Plus von 7,8 Prozent an der Spitze im deutschen Leitindex standen. Die Verurteilung von Volkswagen zur Zahlung von Schadenersatz wegen Abgas-Manipulationen brachte die Anleger hingegen nicht aus dem Konzept. Die VW-Aktie legte um 0,9 Prozent zu. "Das Urteil musste so ausfallen", sagt ein Börsianer. "Alles andere wäre eine Überraschung gewesen." Auch die Lufthansa stand im Fokus. Ihre Anteile verteuerten sich um 7,5 Prozent. Nach wochenlangem Tauziehen steht das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket für die von der Corona-Krise schwer angeschlagene Airline. Der Staat bewahrt das Unternehmen so vor der Pleite. Allerdings müssen Lufthansa-Gremien, die Aktionäre und die EU-Kommission noch zustimmen.

Derweil feierte Exasol einen fulminanten Börseneinstand. Die Aktien des Datenbank-Anbieters schnellten bis auf 14,09 Euro nach oben und lagen damit fast 50 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 9,50 Euro. Der Börsengang im Wachstumssegment Scale brachte der Firma 87,5 Millionen Euro ein.

© SZ vom 26.05.2020 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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