Aktien:Skepsis belastet die Kurse

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Die Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg weicht der Skepsis. Das wirft den Dax nach den jüngsten Kursgewinnen wieder zurück. Hinzu kommt die hohe Inflation in Deutschland.

Der Hoffnung der Anleger auf erfolgreiche Friedensgespräche für die Ukraine hat am Mittwoch wieder einen Dämpfer erhalten. Die jüngste Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine habe keine greifbaren Ergebnisse gebracht, monierten die Analysten der Bank Unicredit. Den europäischen Volkswirtschaften setzt der anhaltende Krieg immer stärker zu. Die Börsen legten deswegen wieder den Rückwärtsgang ein. Der Dax verlor bis zum Nachmittag 1,6 Prozent auf 14 587 Punkte. Russlands Ankündigung einer teilweisen Deeskalation im Ukraine-Krieg, die am Dienstag die Kurse stark angetrieben hatte, stößt auf immer mehr Skepsis. Zudem brach die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone im März in Folge des Krieges auf 108,5 Punkte von 113,9 Zählern im Februar ein. Die anziehende Inflation in Deutschland bereitet den Anlegern zusätzlich Kopfzerbrechen.

Bei den Einzelwerten gerieten Continental unter Druck. In Indien sind Insidern zufolge mehrere Reifenunternehmen wegen des Verdachts möglicher Wettbewerbsverstöße durchsucht worden. Darunter ist auch das Vertriebsbüro des deutschen Konzerns in der Stadt Faridabad. Die Conti-Aktie rutschte um 5,6 Prozent ab und rangierte am Dax-Ende. Bei den übrigen Werten bewegten Geschäftszahlen und Ausblicke vor allem Aktien von Firmen aus der zweiten und dritten Reihe. Im S-Dax ging es für das Papier von Takkt gut neun Prozent aufwärts. Der Stuttgarter Büromöbel-Versender will den Umsatz bis 2025 - auch mit Zukäufen - um 70 Prozent auf zwei Milliarden Euro steigern. Encavis-Aktien verteuerten sich um 7,7 Prozent. Der Ausblick auf 2022 gefiel den Anlegern, sagte ein Händler. Der Solar- und Windpark-Betreiber rechnet mit einem Umsatzanstieg von 14 Prozent auf mehr als 380 Millionen Euro.

Die Anteile des Tech-Unternehmens Basler und des Laborzulieferers Stratec gerieten dagegen nach den Geschäftszahlen der Unternehmen unter Druck. Beide Aktien büßten mehr als drei Prozent ein.

An der Wall Street kam der Dow Jones kurz nach Handelsbeginn nicht vom Fleck. Derweil ragte bei den Unternehmenswerten die Aktie von Micron mit einem Plus von 3,8 Prozent heraus. Der Chiphersteller profitierte vom Trend zum Homeoffice, der in der Corona-Pandemie den Bedarf an Speicherchips in Datenzentren deutlich angekurbelt hatte.

© SZ vom 31.03.2022 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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