Aktien:Schlechte Stimmung an der Börse

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Die Kauflaune der Anleger ist dahin, der Dax liegt deutlich im Minus. Aktien aus dem Stahlsektor werden verkauft, die schwächelnde Autoindustrie macht der Branche zu schaffen.

Enttäuschende Firmenbilanzen und eingetrübte Konjunkturaussichten haben den Aktienanlegern am Donnerstag die Laune verdorben. Der Dax fiel um 2,7 Prozent auf 11 022 Punkte. Die mit dem Brexit und dem Handelsstreit zwischen den USA und China verbundenen Risiken könnten kurzfristig wieder stärker in den Blick geraten, so die Analysten der Landesbank Helaba. Die Wirtschaft in der Euro-Zone und auch in Deutschland wird EU-Prognosen zufolge angesichts der politischen Konflikte langsamer zulegen.

In einem schwierigen Umfeld befindet sich derzeit der Stahlsektor, wie ein Gewinnrückgang bei Voestalpine und ein enttäuschender Ausblick des finnischen Konzerns Outokumpu zeigten. Die schwächelnde Autoindustrie und die langsamer wachsende Konjunktur in China machen den Unternehmen zu schaffen. Aktien von Voestalpine fielen an der Wiener Börse um 7,3 Prozent, Outokumpu-Papiere rutschten in Helsinki um 12,8 Prozent nach unten. Abwärts ging es auch für Thyssenkrupp-Anteile, die mit minus 5,1 Prozent zu den Schlusslichtern im Dax zählten. Thyssenkrupp will am 12. Februar seine Quartalszahlen vorlegen, hat aber bereits schwächere Werte in Aussicht gestellt. Die Aktien von Arcelor-Mittal gerieten ebenfalls in den Abwärtsstrudel und gaben in Amsterdam um 4,5 Prozent nach.

Größter Verlierer im deutschen Leitindex waren erneut die Titel von Wirecard, die nach einem weiteren Artikel der Financial Times zu finanziellen Unregelmäßigkeiten des Zahlungsabwicklers zeitweise um 19,5 Prozent einbrachen.

Die Anteile von Osram verloren im M-Dax 4,4 Prozent an Wert. Die Absatzschwäche auf dem Automobilmarkt belastete auch den Lichtkonzern im ersten Quartal schwer. Noch schlimmer erwischte es die Titel des Anlagenbauers Gea, dessen Papiere knapp 18 Prozent nach unten gingen. Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Konzern rechnet für 2019 mit Umsatz- und Gewinneinbußen und kassierte seine Mittelfrist-Ziele.

Bei den Aktionären von Tui gab es ebenfalls Enttäuschung: Die Aktien des Reiseveranstalters brachen um 19,1 Prozent ein, nachdem Tui die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr kräftig gesenkt hatte.

In New York schloss der Dow Jones 0,9 Prozent im Minus bei 25 170 Punkten.

© SZ vom 08.02.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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