Der letzte Handelstag vor dem Fest ist bei geringen Umsätzen überwiegend ruhig verlaufen. "Viele Anleger sind schon im Weihnachtsurlaub", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Und die wenigen, die noch da sind, gehen keine großen Positionen mehr ein." Der Dax ging 0,1 Prozent tiefer bei 13 301 Punkten aus dem Handel. Mit Kursgewinnen von mehr als 25 Prozent steuert er aber weiter auf den größten Jahresgewinn seit 2013 zu. An der Dax-Spitze zogen die Aktien von Bayer um 2,9 Prozent an. Auftrieb erhielten die Titel des Pharma- und Agrarchemiekonzerns von der Rückendeckung durch die US-Regierung in einem Schadenersatzprozess um den Unkraut-Vernichter Glyphosat, sagten Börsianer. Dem US-Justizministerium und der Umweltbehörde EPA zufolge ist Glyphosat nicht krebserregend. Dagegen zählten die Aktien der Lufthansa mit minus 1,3 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten. Der Fluggesellschaft drohen nach den Feiertagen neue Streiks des Kabinenpersonals, nachdem die Gewerkschaft Ufo die Schlichtung für gescheitert erklärt hatte.
Die Senkung der Jahresziele von Koenig & Bauer brockte der Aktie des Druckmaschinenherstellers im S-Dax einen Verlust von knapp neun Prozent ein. Wegen des weiterhin anspruchsvollen Marktumfelds seien nicht alle Aufträge wie ursprünglich erwartet gewonnen und nicht alle vorgesehenen Abschlüsse getätigt worden, hieß es. Im M-Dax blickten die Anleger auf die zwei Indexneulinge Teamviewer und Varta. Die Titel der Softwarefirma stiegen um 2,4 Prozent, während die Titel des Batterieherstellers knapp drei Prozent zulegten.
An der Wall Street zogen die Kurse weiter an. Der Dow Jones schloss 0,3 Prozent höher. Der breit aufgestellte S&P 500 setzte seine Rekordjagd fort und erreichte bei 3228 Punkten ein neues Allzeithoch. Hier brachten optimistische Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum Handelskonflikt mit China die Anleger in Kauflaune. Bei den Einzelwerten stachen die Aktien von Boeing mit einem Aufschlag von knapp drei Prozent heraus. Grund: Der Chef des Flugzeugbauers, Dennis Muilenburg, muss wegen des Skandals um das Unglücksmodell 737 Max nun doch gehen.
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