Eine Flut an Bilanzzahlen hat bei den Anlegern am Dienstag für Zurückhaltung gesorgt. Aber auch schwache Konjunkturdaten aus China dämpften die Kauflaune. Die Stimmung in der dortigen Industrie hatte sich im April überraschend etwas verschlechtert. Als Belastung erwies sich zudem ein Gewinneinbruch beim US-Technologiekonzern Alphabet. Die Google-Mutter musste im ersten Quartal eine Milliardenstrafe der EU-Wettbewerbsbehörde verdauen, außerdem legte der Umsatz so wenig zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Alphabeth-Aktie sackte daraufhin am Dienstag im US-Handel um 7,5 Prozent ab.
Der Dax beendete den letzten Handelstag im April mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent auf 12 344 Punkte. Die Bilanz des deutschen Leitindex für den abgelaufenen Monat kann sich allerdings durchaus sehen lassen: Hier steht ein Anstieg von knapp sieben Prozent zu Buche, seit Jahresanfang gewann das Börsenbarometer um knapp 17 Prozent. Am Mittwoch, den 1. Mai, blieben die Börsen in Deutschland sowie die meisten Handelsplätze in Europa wegen der Feierlichkeiten zum "Tag der Arbeit" geschlossen.
Die Aktien von Beiersdorf standen mit einem Kursplus von 3,6 Prozent an der Dax-Spitze. Der Konsumgüterkonzern steigerte dank guter Geschäfte mit Marken wie Nivea und Eucerin den Umsatz im vergangenen Quartal. Unter den Schlusslichtern im Leitindex waren die Titel der Lufthansa mit minus 3,1 Prozent. Die Fluggesellschaft litt im ersten Quartal unter einem harten Preiskampf und Überkapazitäten. Auch wegen höheren Treibstoffkosten fiel das saisonal schwache Auftaktquartal noch schlechter aus als üblich. Auf dem falschen Fuß erwischte Knorr-Bremse seine Anleger mit der Nachricht, dass Firmenchef Klaus Deller das seit Herbst an der Börse notierte Familienunternehmen verlässt. Die Titel waren mit minus sechs Prozent der schwächste Wert im M-Dax.
An der Wall Street fand am 1. Mai normaler Handel statt. Der Dow Jones ging etwas schwächer bei 26 430 Punkten aus dem Handel, während der breiter aufgestellte S&P 500-Index zeitweise ein Allzeithoch bei 2952 Punkten erreichte. Etwas Unterstützung erhielten die Indizes vom Börsenschwergewicht Apple. Die Papiere des iPhone-Herstellers trieben insbesondere die Kurse von Technologiewerten nach oben.