Aktien:Rally schon wieder vorbei

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Neue Konjunktursorgen treiben die Anleger zum Wochenbeginn um. Sie halten sich mit Aktienkäufen zurück, der Dax rutscht leicht ins Minus.

Neuerliche Konjunktursorgen haben die europäische Aktienrally zu Wochenbeginn vorerst beendet. Für Aufsehen am deutschen Aktienmarkt sorgte auch ein gut zehnprozentiger Kurssturz von Henkel . Auf die Stimmung drückte zudem die nach wie vor herrschende Unsicherheit rund um den Brexit und das geringste Wachstum der chinesischen Wirtschaft in 2018 seit 28 Jahren. Hierzulande verlor der Dax 0,6 Prozent auf 11 136 Punkte. Von den US-Börsen waren am Montag keine Impulse zu erwarten, da wegen des Martin-Luther-King-Feiertages kein Handel stattfand.

Die EU lehnte den neuen Vorstoß der britischen Premierministerin Theresa May für Nachverhandlungen zum Brexit ab. Seit vergangener Woche habe sich nichts geändert, erklärte ein Sprecher von EU-Ratschef Donald Tusk. May hatte kurz zuvor im britischen Parlament deutlich gemacht, dass sie die schwierige Irland-Frage aus den Brexit-Gesprächen wieder aufmachen wolle. In der chinesischen Wirtschaft hinterließ der Streit mit den USA bereits Spuren. Das BIP-Wachstum sank 2018 auf 6,6 Prozent von 6,8 Prozent im Jahr 2017. Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets erklärte: "Es ist ganz klar, dass der Handelsstreit nicht spurlos an China vorbeigeht. Aber man sollte bedenken, dass es für die dortige Wirtschaft gar nicht möglich ist, mit der selben Geschwindigkeit zu wachsen wie in den vergangenen Jahren". Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Aktien von Wirecard mit plus 2,8 Prozent weit oben. Der Zahlungsabwickler sieht sich angesichts des jüngsten Geschäftsverlaufs auf Kurs zu seinen Wachstumszielen. "Wir hatten ein sehr starkes viertes Quartal, das die Entwicklung des dritten Quartals vollkommen fortsetzt", sagte Vorstandschef Markus Braun. Hingegen litten die Papiere der Deutschen Telekom unter einem negativen Analystenkommentar und verloren 2,4 Prozent an Wert.

Mit einem Plus von 2,2 Prozent zählten die Anteilsscheine von Scout 24 zu den Favoriten im M-Dax. Anleger spekulierten auf einen Bieterwettkampf, nachdem der Betreiber von Online-Marktplätzen ein 4,7 Milliarden Euro schweres Angebot von zwei Finanzinvestoren abgelehnt hat. Die Bewertung sei im Vergleich zu ähnlichen Offerten für Konkurrenten zu niedrig angesetzt, sagte Analyst Ian Whittaker vom Brokerhaus Liberum.

© SZ vom 22.01.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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