Aktien:Nervosität macht sich wieder breit

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Die Aufregung um das Coro­na­virus lässt die Anleger nicht los. Die Indizes verzeichnen erneut weltweit Verluste. Auf der Unternehmensseite sorgt die Deutsche Bank für Gesprächsstoff.

Aus Furcht vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft durch den Ausbruch des Coronavirus ziehen sich Anleger erneut aus den Aktienmärkten zurück. "Dass die Weltgesundheitsbehörde WHO darüber berät, einen weltweiten Gesundheitsnotstand auszurufen, sorgt für weiteres Unbehagen", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Die Bilanzsaison lieferte den Börsen ebenfalls keinen Rückenwind, da die Zahlen Positives wie Negatives boten. Der Dax verlor am Donnerstag 1,4 Prozent auf 13 157 Punkte.

Am deutschen Aktienmarkt drückte ein erneuter Milliardenverlust die Titel der Deutschen Bank nur kurz ins Minus. Bis zum Handelsende erholten sich die Aktien von Deutschlands größter Bank und waren mit einem Plus von 4,2 Prozent der einzige Dax-Wert mit Gewinnen. Die Analystenvon JP Morgan lobten die überraschend hohe Kernkapitalquote von 13,6 Prozent. Die Bank will nach Worten des Vorstandschef Christian Sewing die Marktposition ausbauen und strebt in diesem Jahr wieder einen Gewinn an. Mit einem leichten Abschlag von 0,2 Prozent hielten sich die Aktien des Energiekonzerns RWE vergleichsweise gut. Sie profitierten von den Rahmenbedingungen für den Kohleausstieg und hatten zuletzt deutlich zugelegt. Die Aktien der Lufthansa litten weiter unter dem Ausbruch des Coronavirus und verloren ein Prozent. Am Vortag hatte die Fluggesellschaft vorerst alle Verbindungen nach China gestrichen. Zu den größten Dax-Verlierern zählte das Papier von Infineon mit einem Minus von 2,4 Prozent. Die Chipbranche gilt als besonders eng verstrickt mit der Region Asien-Pazifik. Hinzu kamen enttäuschende Zahlen des Technologiekonzerns Samsung aus Südkorea. An der Wall Street zeigten die Börsen zunächst keine klare Richtung. Kurz vor Handelsschluss drehte der Dow Jones dann ins Plus und schloss 0,4 Prozent höher. Für gute Stimmung sorgte der Elektroautohersteller Tesla, dessen Aktien sich um bis zu zwölf Prozen auf ein Rekordhoch verteuerten. Umsatz und Gewinn hätten die Markterwartungen deutlich übertroffen, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Auch Microsoft beeindruckte die Börsianer mit einem Umsatz- und Gewinnsprung. Die Titel des Softwarekonzerns stiegen um 2,8 Prozent und erreichten ebenfalls ein Allzeithoch.

© SZ vom 31.01.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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