Aktien:Mit Verlusten ins Wochenende

Lesezeit: 1 min

Eine Häufung von Krisen belastet die Börsen weltweit. Der Dax gibt erneut deutlich nach. Bank-Aktien leiden unter der Italien-Krise. Ein Lichtblick kommt von Carl Zeiss Meditec.

Mehrere Krisen haben den europäischen Börsen zum Wochenausklang zugesetzt: Der drohende Zerfall der italienischen Regierung, ein möglicher Chaos-Brexit sowie der ungelöste Zollstreit zwischen den USA und China. Vor allem Letzteres hinterlasse Spuren in der Realwirtschaft, sagte Stefan Bielmeier, Chef-Volkswirt der DZ Bank. Die exportorientierten Volkswirtschaften seien dabei überproportional betroffen. So gingen die deutschen Ausfuhren im Juni so stark zurück wie zuletzt vor fast drei Jahren. Der Dax schloss am Freitag 1,3 Prozent tiefer bei 11 694 Punkten.

Der Kursrutsch bei den italienischen Staatsanleihen setzte Bankaktien zu. Die Papiere der Commerzbank gaben 2,6 Prozent nach, die der Deutschen Bank lagen 3,2 Prozent tiefer. Ein Händler erklärte das damit, dass insbesondere die Commerzbank viele italienische Staatsanleihen in ihren Beständen halte. Die Titel der HVB-Mutter Unicredit fielen um gut fünf Prozent.

Ein möglicher Vergleich in den Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat trieb den Aktienkurs von Bayer in der Spitze um mehr als elf Prozent nach oben. Im weiteren Verlauf gab die Bayer-Aktie den größten Teil der Gewinne wieder ab und notierte zuletzt an der Dax-Spitze nur noch 1,7 Prozent höher.

Top-Favorit im M-Dax war das Papier von Carl Zeiss Meditec, das zeitweise um 9,4 Prozent anzog und mit 104,30 Euro ein Rekordhoch erklomm. Der Medizintechnik-Anbieter blickt nach einem Umsatz- und Gewinnplus in den ersten neun Monaten optimistischer auf das Gesamtjahr. Dagegen stand die Hella-Aktie mit minus 6,6 Prozent auf der Verliererliste. Der Scheinwerferspezialist rechnet für die Automobilindustrie mit einer weiteren Konjunktureintrübung und hält erstmals seit mehr als zehn Jahren Umsatzeinbußen für möglich.

An der Wall Street schloss der Dow Jones 0,3 Prozent im Minus bei 26287 Punkten. Nervös machte Investoren ein Medienbericht, dem zufolge die Regierung in Washington die Vergabe von Lizenzen für Geschäfte zwischen US-Firmen und Huawei hinauszögere. Vor diesem Hintergrund trennten sich Anleger von Technologiewerten. Die Aktien der Chip-Hersteller AMD, Intel und Micron verloren bis zu 2,5 Prozent. Uber-Titel stürzten um 6,8 Prozent ab. Der Fahrdienstvermittler versechsfachte seinen Quartalsverlust.

© SZ vom 10.08.2019 / cirk, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: