Aktien:Börsen erneut tiefrot

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Der Dax verliert den fünften Tag in Folge deutlich. Auch an den US-Börsen geht es steil abwärts. Investoren fürchten, dass die Inflation und ein stärkeres Zinserhöhungstempo die Konjunktur abwürgen könnten.

Die Furcht vor einem größeren Konjunktureinbruch hat die Anleger an den europäischen Aktienmärkten in die Flucht geschlagen. Nach den bereits hohen Kursverlusten zum Wochenausklang ging es für den Dax am Montag den fünften Tag in Folge bergab. Der Leitindex ging mit einem Minus von 2,4 Prozent bei 13 427 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx 50 verlor 2,6 Prozent. "Zinsen und Inflation bleiben die beiden Schreckgespenster für die Märkte", konstatierte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Die Sorge, dass die hohe Inflation in Verbindung mit den steigenden Zinsen zu einer Rezession führe, werde immer größer. Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt konnten sich nur wenige Titel gegen den Abwärtstrend behaupten. Im Dax legte Brenntag 3,2 Prozent zu. Der Chemikalienhändler ist nach dem guten Jahresstart weiter in der Erfolgsspur und hob seine Gewinnprognose deutlich an. Die Aktien des Chip-Konzerns Infineon waren wie viele andere europäische Tech-Werte mit einem Abschlag von 6,8 Prozent unter den größten Verlierern. Für den Essenslieferdienst Delivery Hero ging es am Index-Ende sogar um mehr als 12 Prozent nach unten. In Paris gerieten die Papiere des französisch-österreichischen Biotechunternehmens Valneva ins Taumeln. Die Titel verloren rund 25 Prozent an Wert, nachdem die Firma am Freitag die Zukunft ihres Covid-19-Totimpfstoff infrage gestellt hatte.

Aktien aus dem Stahlsektor gaben stärker nach als der Gesamtmarkt. Die Titel von Thyssenkrupp und Salzgitter verloren 8,9 beziehungsweise 6,2 Prozent. Händler verwiesen neben den allgemeinen Konjunktursorgen auf die Gefahr von Streiks in der Stahlindustrie. Weiter abwärts auf ein Tief seit dem Frühjahr 2017 ging es für TAG Immobilien nach einer doppelten Abstufung durch die britische Bank Barclays. Zuletzt verloren die auf dem letzten Platz im M-Dax liegenden Titel 12,5 Prozent.

Nachdem an der Wall Street schon am Freitag eine hohe US-Teuerungsrate für einen Ausverkauf sorgte, verzeichneten die Märkte erneut kräftige Verluste. Der Dow Jones schloss 2,8 Prozent im Minus, der technologielastige Nasdaq-Index sackte um 4,7 Prozent ab. Investoren befürchten, dass die US-Notenbank Fed mit drastischen Zinserhöhungen die Konjunktur abwürgt.

© SZ vom 14.06.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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