Aktien:Konjunkturdaten treiben Dax an

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Eine deutlich aufgehellte Wirtschaftsstimmung beschert dem deutschen Aktienmarkt einen kräftigen Auftrieb. Anleger hoffen auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft.

In der Hoffnung auf eine kraftvolle Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Pandemie steigen Anleger wieder in die Aktienmärkte ein. Der Dax legte um 2,1 Prozent auf 12 524 Punkte zu. Rückenwind erhielten die Aktienindizes vom überraschend starken Anstieg der Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager Deutschlands und der Euro-Zone. Sie blieben allerdings unterhalb der Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert. "Diese Zahlen sind nur begrenzt aussagekräftig, bis wir nach dem Ende der Sommerferien sehen, wo sich die Wirtschaftstätigkeit einpendelt", sagte Anlagestratege Kit Juckes von der Bank Societe Generale. Entscheidend sei, welches Niveau an Normalität erreicht werden könne.

Unter den Einzelwerten blieb die von einem milliardenschweren Bilanzskandal erschütterte Wirecard-Aktie im Fokus. Nach der heftigen Talfahrt seit Donnerstag, während derer sie 85 Prozent ihres Wertes einbüßt hatte, ging es nun erstmals wieder aufwärts. Die Papiere des Zahlungsabwicklers führten die Dax-Gewinner mit einem Plus von 18,8 Prozent an. Der ehemalige Vorstandschef Markus Braun wurde inzwischen festgenommen. Er kommt gegen Kaution frei. Die Staatsanwaltschaft wirft Braun vor, die Bilanzsumme und die Umsätze von Wirecard durch vorgetäuschte Einnahmen aufgebläht zu haben. Die Anteilsscheine von Compugroup zählten mit einem Minus von vier Prozent zu den größten Verlierern im M-Dax. Der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierten Softwareanbieter besorgte sich zur Finanzierung weiteren Wachstums frisches Geld am Aktienmarkt.

An die S-Dax-Spitze setzten sich die Aktien von Klöckner & Co mit einem Aufschlag von 17,5 Prozent. Der Stahlhändler schlägt sich deutlich besser in der Corona-Krise als ursprünglich gedacht und rechnet für das zweite Quartal mit einem positiven operativen Ergebnis. Tui will wegen des Spardrucks in der Corona-Krise bestimmte Unternehmensteile abstoßen - in Frage kommen könnten dabei etwa Hotels. Die Aktien des Reisekonzerns verloren in Frankfurt 3,4 Prozent.

Anleger an den US-Börsen hofften ebenfalls auf eine schnelle Erholung der Konjunktur. Der Dow Jones legte um 0,5 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq-Index erreichte mit 10 222 Zählern ein Rekordhoch.

© SZ vom 24.06.2020 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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