Aktien:Kaum Bewegung nach Zinsentscheid

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Die Anleger halten sich nach der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank mit ihren Engagements zurück. Der Dax notiert unverändert. Gute Stimmung gibt es im Automobilsektor.

Auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der Dax am Donnerstag so gut wie gar nicht reagiert. Der Leitindex lag am Handelsende 0,2 Prozent tiefer bei 13 209 Punkten. Die Währungshüter beließen den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Die EZB hält angesichts der schweren wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie an ihrem ultralockeren Kurs fest. Große neue Stützungsschritte beschlossen die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag gleichwohl nicht. Dennoch erklärten die Euro-Wächter, notfalls stehe die EZB bereit, alle ihre geldpolitischen Instrumente anzupassen. Im Rahmen ihres Notkaufprogramms steckt die EZB unverändert 1,35 Billionen Euro in Staats- und Unternehmensanleihen bis mindestens Ende Juni 2021.

Bei den Einzelwerten waren die Aktien von Henkel gefragt, die an der Dax-Spitze um 3,3 Prozent zulegten. Der Konsumgüterhersteller will fast 23 Millionen Dollar in den Ausbau der Produktion in den USA investieren. Eine Verkaufsempfehlung der UBS setzte Covestro unter Druck. Die Papiere des Kunststoffkonzerns rutschten um 2,3 Prozent ab. Continental-Papiere gewannen 1,5 Prozent. Die Berenberg Bank hatte sich optimistisch geäußert zu Autozulieferern mit Antriebsgeschäft. Die Nutzfahrzeug-Tochter Traton des Autobauers Volkswagen hob die Offerte für die übrigen Eigner des US-Partners Navistar auf 43 Dollar je Aktie an. Traton verloren 1,7 Prozent. Navistar-Papiere legten in New York 13,8 Prozent zu. Im M-Dax bewegten sich die Papiere von Knorr-Bremse nach detaillierten Quartalszahlen und einer leicht optimistischeren Prognose des Bremsenherstellers um 0,8 Prozent nach oben. Die Aktien hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht. Im S-Dax trieb eine Kaufempfehlung der Berenberg Bank die Papiere von Schaeffler um 5,2 Prozent an. Die Analysten lobten vor allem die Sparmaßnahmen des Autozulieferers. An der Wall Street schloss der Dow Jones 1,5 Prozent im Minus bei 27 535 Zählern. Bei den Aktienwerten sorgte ein 15-prozentiger Kursrutsch bei Game Stop für Aufsehen. Trotz eines vervielfachten Online-Umsatzes gingen die Gesamterlöse des Videospielehändlers um 13 Prozent zurück.

© SZ vom 11.09.2020 / amon, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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