Aktien:Geldpolitik stützt Aktienmarkt

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Die Aussicht auf eine längerfristig ultralockere Geldpolitik der Notenbanken lockt Anleger in den deutschen Aktienmarkt zurück. Der Dax bleibt nur rund 100 Punkte unter seinem Rekord.

Die Aussicht auf eine noch lange andauernde ultralockere US-Geldpolitik hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag gestützt. Der Dax kletterte zeitweise bis auf 15 248 Punkte und stand am Nachmittag kaum verändert bei 15 180 Punkten. Damit blieb das am Dienstag erreichte Rekordhoch bei 15 300 Zählern weiter in erreichbarer Nähe. Die US-Notenbank Fed habe in den am Mittwochabend veröffentlichten Protokollen ihrer jüngsten Beratungen klar gemacht, dass sie keine übereilten Entscheidungen treffen werde, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Ava-Trade.

Am Mittag legte auch die Europäische Zentralbank die Mitschriften ihrer jüngsten Sitzung vor. Auch sie weicht nicht von ihrem bisherigen Kurs ab. Dabei betonten die Währungshüter, dass sie auf veränderte Rahmenbedingungen flexibel reagieren und die notwendigen Instrumente anpassen werden. "Die Anleger haben endgültig verstanden, dass es keinen vorzeitigen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik geben wird."

Einige Börsianer warnten allerdings, dass die Diskussion um eine Verschärfung des Lockdowns in Europa und um die Sicherheit des Coronavirus-Impfstoffs von Astra-Zeneca die Kauflaune dämpfe.

Im Dax fielen Infineon-Aktien um 1,4 Prozent und hielten sich damit nur knapp über ihrem Tagestief. Vor dem Hintergrund der Übernahme des US-Konkurrenten Cypress erlöste der Chiphersteller mit einer Privatplatzierung von Anleihen 1,3 Milliarden Dollar. Damit werden nun weitere Bankdarlehen zur Finanzierung des Zukaufs abgelöst. Im M-Dax erholten sich die Papiere von Gerresheimer von ihren zeitweise sehr kräftigen Verlusten und legten am Nachmittag um 0,4 Prozent zu. Der Verpackungshersteller hatte Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die Analysten zufolge von schwacher Ergebnisqualität zeugen. Bei den europäischen Aktienwerten rückte KPN ins Blickfeld. Einem Medienbericht zufolge planen die Finanzinvestoren Stonepeak und EQT eine Offerte für die Telekomfirma in Höhe von insgesamt mehr als 15 Milliarden Euro. KPN-Aktien stiegen in Amsterdam um bis zu 2,5 Prozent.

Die Wall Street eröffnete etwas schwächer. Der Dow Jones lag eine Stunde nach Handelsbeginn 0,3 Prozent im Minus bei 33 355 Punkten.

© SZ vom 09.04.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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