Aktien:Fusion erfreut Telekom-Anleger

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Es gibt kaum Bewegung am Aktienmarkt. Gebannt warten die Anleger auf die Zinsentscheidung in den USA. Grund zur Freude gibt es für die Aktionäre der Deutschen Telekom.

Wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger nur vorsichtig am europäischen Aktienmarkt engagiert. Im Blick standen am Montag auch die neuen Gespräche zur Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und China. Ein umfassendes Handelsabkommen sei aber nicht in Sicht. Die USA hatten entsprechende Hoffnungen am Wochenende bereits gedämpft. Eine Zinssenkung der US-Notenbank um mindestens einen viertel Prozentpunkt am kommenden Mittwoch gilt hingegen als sicher. Allerdings erhoffen sich die Anleger Signale von den Währungshütern über die weitere Geldpolitik der Fed. Der Dax schloss praktisch unverändert bei 12 417 Punkten.

Bei den Einzelwerten im Dax war die Aktie der Deutschen Telekom mit plus zwei Prozent der Top-Favorit. Am Freitagabend hatte das US-Justizministerium die geplante 26 Milliarden Dollar schwere Fusion der Mobilfunk-Tochter T-Mobile US mit dem dortigen Rivalen Sprint genehmigt. Die Entscheidung komme zwar nicht überraschend, sei aber dennoch positiv, sagte ein Händler. Auch die geplante 27 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Finanzdatenanbieters Refinitiv durch die Londoner Börse LSE erregte Aufsehen. Ersten Analysten-Berechnungen zufolge könnte dieser Deal den LSE-Gewinn um 35 Prozent vergrößern. LSE-Aktien verteuerten sich um 15 Prozent. Die Titel der Deutschen Börse, deren Pläne für den Kauf der Refinitiv-Devisenhandelsplattform damit geplatzt sind, verloren am Dax-Ende 2,4 Prozent.

Fusionsfantasien trieben im M-Dax die Aktie von Delivery Hero um fünf Prozent nach oben. Die niederländische Konkurrentin und Lieferando-Mutter Takeaway will den britischen Rivalen Just Eat übernehmen. Aktien von Just Eat stiegen in London um 23 Prozent, Takeaway-Papiere legten in Amsterdam bis zu 3,5 Prozent zu, büßten den Gewinn aber wieder ein. An der Wall Street schloss der amerikanische Leitindex Dow Jones nur wenig höher bei 27 221 Punkten. Auch hier sorgten bei Einzelwerten Fusionspläne für spektakuläre Kursbewegungen. So wollen die beiden Pharmakonzerne Mylan und Pfizer ein gemeinsames Unternehmen für Nachahmermedikamente schmieden. Die Aktien von Mylan verteuerten sich um 12,6 Prozent, während die von Pfizer um 3,8 Prozent nachgaben.

© SZ vom 30.07.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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