Überraschend starke Firmenbilanzen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte optimistisch gestimmt. Der Dax stieg am Mittwoch um 0,7 Prozent auf 13 934 Punkte. Für positive Impulse sorgten die am späten Vorabend präsentierten Quartalsberichte der US-Konzerne Alphabet und Amazon. "Natürlich sind die Tech-Konzerne kein Spiegelbild für den Gesamtmarkt. Aber wenn zwei der größten US-Unternehmen so starke Zahlen liefern, ist das dennoch positiv", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Zudem wurde von Börsianern ein Belastungsfaktor der Vorwoche, nämlich das Gezerre zwischen professionellen Hedgefonds und in sozialen Netzwerken organisierten Privat-Händlern, weniger als Bedrohung für die Märkte wahrgenommen.
Für Kauflaune sorgte auch die Aussicht auf ein Ende der Regierungskrise in Italien. In Mailand zog der Leitindex um zwei Prozent an. Gefragt waren hier vor allem Bank-Titel. So verteuerten sich die Aktien der Unicredit um 4,5 Prozent.
Hierzulande überraschte Siemens mit einer deutlichen Anhebung der Umsatz- und Gewinnprognosen. Trotz der Corona-Pandemie florierte das Geschäft im ersten Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember). Siemens-Aktien stiegen um 1,8 Prozent und zählten zu den Favoriten im Dax. Vorstandschef Joe Kaeser gab auf der Hauptversammlung des Technologiekonzerns seine Abschiedsvorstellung.
Der größte Gewinner im Leitindex waren die Titel von Daimler mit einem Plus von 8,9 Prozent. Getrieben wurde der Kurs von neuerlichen Spekulationen um einen bevorstehenden Börsengang des Lkw-Geschäfts. Im M-Dax stand das Papier von Freenet mit plus 6,5 Prozent weit oben in der Gunst der Anleger. Der Telekom-Anbieter will eigene Aktien für bis zu 135 Millionen Euro zurückkaufen und eine deutlich höhere Dividende zahlen.
Die Börsen an der Wall Street präsentierten wenig verändert. Der Dow Jones stieg um 0,1 Prozent. Die Titel der Google-Mutter Alphabet profitierten von ihren starken Zahlen und legten um 7,3 Prozent zu. Dagegen notierte die Amazon-Aktie nach der Rückzugsankündigung von Chef Jeff Bezos zwei Prozent tiefer. Die Impfstoff-Kooperation mit GSK trieb den Kurs der Curevac-Aktie an. Die Papiere des Biotech-Unternehmens stiegen um 6,6 Prozent.