Aktien:Fed treibt Börsenkurse

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Kurz vor Ostern hilft die US-Notenbank mit einem gewaltigen Hilfsprogramm den Börsen auf die Sprünge. Auch sorgen Zahlen zu Corona-Neuinfektionen für etwas Zuversicht unter den Anlegern.

Neue billionenschwere Wirtschaftshilfen der US-Notenbank Fed zur Bewältigung der Corona-Krise haben die Kurse an den Aktienmärkten am Gründonnerstag nach oben getrieben. Fed-Präsident Jerome Powell versicherte, die Notenbank könne die Wirtschaft so lange wie nötig über Wasser halten. Zeitlich gebe es dafür keine Grenzen. Marktexperte Timo Emden von Emden Research kommentierte, die Rezessionsängste habe die Fed damit zwar nicht genommen, aber für den Moment deutlich lindern können.

Zudem hofften die Anleger auf eine baldige Eindämmung der Pandemie. Die Stimmung an den Börsen sei weiterhin zwar sehr wechselhaft, "aber die Anzeichen, dass sich die Viruskurve in den am schlimmsten betroffenen Ländern weiter verflacht, sind sehr positiv", sagte Stephen Innes, Marktstratege bei Axi-Corp. Der Dax verabschiedete sich mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 10565 Punkte ins lange Osterwochenende.

Bei den Einzelwerten hatten die Anleger unter anderem Zalando im Blick. Der Onlinehändler will mit einem 350 Millionen Euro schweren Sparprogramm die Auswirkungen der Corona-Pandemie mildern. Zalando ist von einer sinkenden Kauflust der Verbraucher im Zuge der Virus-Krise stark betroffen und hat zuletzt sinkende Ergebnisse für das erste Quartal angekündigt und zudem seine Prognose für das laufende Jahr zurückgezogen. Das Unternehmen zeigte sich jedoch zuversichtlich, die Krise "gut zu überstehen". Die Zalando-Aktie zählte mit plus 3,7 Prozent zu den stärkeren Werten im M-Dax.

Daneben bewegten einige positive Analystenstimmen die Aktienkurse. So zogen die Papiere von Adidas und Puma um vier beziehungsweise sechs Prozent an. Auch die Titel des Autozulieferers Hella gewannen an der Spitze im M-Dax knapp neun Prozent. Derweil bestätigte der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer trotz der Corona-Krise die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Das kam bei den Anlegern gut an, Gerresheimer-Aktien verteuerten sich um mehr als fünf Prozent.

Das neue gewaltige Hilfsprogramm der US-Notenbank verhalf den Aktienkursen an der Wall Street zu Kursgewinnen. Der Dow Jones gewann 1,2 Prozent. Anders als in Europa wird an den Börsen in den USA bereits am Ostermontag wieder gehandelt.

© SZ vom 11.04.2020 / cikr, Reuter, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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