Aktien:Dow Jones verliert massiv, Boeing sackt ab

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Die Nervosität an Europas Börsen hält an. Der Dax schwankt zwischen Gewinnen und Verlusten und schließt im Minus. In New York bricht der Dow Jones erneut ein. Boeing-Aktien im freien Fall.

Nach den Panikverkäufen zu Wochenanfang hat der Dax seine Berg- und Talfahrt am Mittwoch fortgesetzt. Das Eingreifen erster Notenbanken in Europa hellte die Stimmung nur zunächst etwas auf. Die britische Notenbank war der US-Notenbank im Kampf gegen die Folgen der Coronavirus-Epidemie mit einer Zinssenkung außer der Reihe gefolgt und will vor allem den Banken stärker unter die Arme greifen. Nun rechnen viele damit, dass auch die Europäische Zentralbank am Donnerstag nachziehen wird. Dennoch blieben die Anleger nervös. Der deutsche Leitindex schwankte zwischen Gewinnen und Verlusten und beendete die Börsensitzung 0,4 Prozent tiefer bei 10 439 Punkten.

Die Geldspritze der britischen Notenbank half vor allem Aktien von Kreditinstituten. Im Dax legten verbesserten sich die Aktien der Deutschen Bank um ein Prozent und die der Commerzbank im M-Dax um mehr als fünf Prozent.

Der Ausbruch des Coronavirus macht den Sportartikelkonzernen Adidas und Puma einen Strich durch die Rechnung. Adidas erwartet angesichts des lang darniederliegenden Einzelhandels einen Umsatzeinbruch in China, Puma hat die Hoffnung aufgegeben, dass sich die Lage rund um den Virus-Ausbruch schnell wieder normalisiert. Die Anteilsscheine von Adidas gaben um knapp zehn Prozent nach, Puma verloren fünf Prozent an Wert. Der Ausstieg von K+S aus dem amerikanischen Salzgeschäft trieb die Aktien des Salz- und Düngemittelherstellers nach oben. Die Titel stiegen im M-Dax um 14 Prozent.

Die Kurse an der Wall Street weiteten im späten Handel ihre Verluste immer weiter aus. Der Dow Jones brach zeitweise um 6,8 Prozent ein und schloss fast sechs Prozent tiefer. Die Investoren zeigten sich verunsichert, dass US-Präsident Trump Details zu konjunkturstützenden Maßnahmen bislang schuldig blieb. Zudem stufte Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie ein. Bei den Einzelwerten schockierte Boeing die Anleger. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen ruft der Flugzeugbauer eine 13,8 Milliarden Dollar schwere Kreditlinie bei Banken bereits am Freitag vollständig ab, um sich gegen die Belastungen durch das Virus zu stemmen. Die Anleger flohen in Scharen, die Boeing-Aktie stürzte um 18 Prozent ab.

© SZ vom 12.03.2020 / cikr, amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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