Aktien:Dow fällt um fast 13 Prozent

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Die Nervosität an den Aktienmärkten ist extrem hoch. Weltweit brechen die wichtigsten Indizes zunächst kräftig ein. Am schlimmsten sieht es in den USA aus.

Der Ausverkauf an den Aktienmärkten wegen der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise hat sich am Montag verschärft. Der Dax sackte deutlich unter die Marke von 9000 Punkten. Zeitweise büßte der deutsche Leitindex 10,6 Prozent auf 8256 Zähler ein - der tiefste Stand seit September 2013. In New York brach der Dow Jones zu Handelsbeginn so stark ein wie seit dem "Schwarzen Montag" am 19. Oktober 1987 nicht mehr. Bis zum Handelsende grenzte der Dax die Verluste jedoch etwas ein und notierte 5,3 Prozent im Minus bei 8 742 Punkten. Auch die Maßnahmen mehrerer Notenbanken rund um den Globus konnten die Kursverluste nicht verhindern. Der V-Dax, der Volatilitätsindex, der die Nervosität der Dax-Anleger misst, stieg auf einen Rekordstand von 92,35 Punkten und lag damit höher als in der Finanzkrise 2008.

Am Wochenende hatte die US-Notenbank angesichts von Anlegerpanik und Rezessionsängsten wegen des Coronavirus zu weiteren drastischen Mitteln gegriffen und den Leitzins überraschend um einen ganzen Prozentpunkt auf fast null Prozent gesenkt und ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken angekündigt.

Touristikwerte litten besonders unter den internationalen Reisebeschränkungen. Tui-Aktien verloren sogar bis zu 40 Prozent an Wert. Der Reisekonzern beantragte wegen wegbrechender Buchungen Staatshilfe. Im M-Dax büßten die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport angesichts des immer mehr zum Erliegen kommenden weltweiten Flugverkehrs um rund 16 Prozent ein. Papiere der Autobauer VW, BMW und Daimler sackten am Dax-Ende zwischen 12,8 und 10,8 Prozent ab. Analysten zufolge dürfte sich die weltweite Nachfrage wegen der Viruspandemie merklich abschwächen.

In New York wurde der Handel kurz nach Beginn wegen zu hoher Abschläge ausgesetzt. Nach einem anfänglichen Minus von zwölf Prozent weitete der Dow Jones seine Verluste bis zum Handelsende etwas aus und schloss 12,9 Prozent tiefer. Vor allem die von der Zinspolitik abhängigen Banken bekamen die Furcht der Anleger zu spüren. JPMorgan-Chase-Papiere verloren 14,9 Prozent. Doch auch von Energiewerten trennten sich die Investoren in großem Stil, nachdem die Ölpreise sich stark verbilligt hatten.

© SZ vom 17.03.2020 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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