Aktien:Dax wieder im Minus

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Die Unsicherheit rund um die künftigen Gaslieferungen aus Russland würgt die vorangegangenen Erholungsversuche ab. Auch weitere Corona-Beschränkungen in China belasten die Märkte.

Nach der jüngsten Erholung hat der Dax am Montag einen Dämpfer erhalten. Sorgen wegen China und eines drohenden dauerhaften Stopps russischer Gaslieferungen ließen den deutschen Leitindex zunächst um knapp zwei Prozent absacken. Bis zum Handelsschluss dämmte der Dax die Verluste etwas ein und lag 1,4 Prozent tiefer bei 12 832 Punkten. "Als sei die drohende Energiekrise nicht schon schlimm genug, hat sich das Coronavirus in China wieder zurückgemeldet", sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. "Dies schürt nun erneut die Angst vor Lockdowns und einer Beeinträchtigung der Wirtschaft." Die chinesischen Behörden haben über mehrere Städte neue Beschränkungen verhängt und für Shanghai Massentests angeordnet. Im Frühjahr hatte ein Lockdown der Wirtschaftsmetropole die Konjunktur global in Mitleidenschaft gezogen.

Aktien der konjunktursensiblen Gas-Großverbraucher aus der Chemie-, Industrie-, Auto- und Stahlbranche zählten zu den größten Verlierern. Im Dax belegten Daimler Truck, Covestro, BASF, Siemens und Mercedes Benz mit Kursabschlägen von bis zu fünf Prozent die hinteren Plätze. Bei Siemens belastete zudem eine Abstufung durch das US-Analysehaus Bernstein Research. Im M-Dax verbilligten sich Aktien von Thyssenkrupp um fünf Prozent und im Nebenwerte-Index S-Dax die Titel von Salzgitter um vier Prozent. Außerhalb der wichtigen Indizes verloren Elringklinger 4,4 Prozent an Wert, nachdem der Autozulieferer im Rahmen vorläufiger Quartalszahlen über eine Abschreibung von mehr als 86 Millionen Euro berichtet hatte.

Schwächster M-Dax-Wert war nach der jüngsten Stabilisierung Uniper mit einem Minus von mehr als 14 Prozent. Nach dem Antrag des strauchelnden Gasversorgers auf staatliche Unterstützung ist weiter unklar, wie diese genau aussehen wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will bei der Rettung des Unternehmens auch die Eigentümer in die Pflicht nehmen. Uniper-Hauptaktionär ist der finnische Energieversorger Fortum, der rund 80 Prozent des Grundkapitals hält und der wiederum zu etwas mehr als 50 Prozent dem finnischen Staat gehört. Er stellt sich gegen weitere Hilfen für die Tochter.

An der Wall Street stand der Dow Jones kurz vor Handelsende ein halbes Prozent im Minus.

© SZ vom 12.07.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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