Aktien:Dax wieder auf Talfahrt

Lesezeit: 1 min

Die hohe Unsicherheit rund um die Coronavirus-Pandemie sorgt an den Aktienmärkten für Verluste. Der zweitägige Stabilisierungsversuch des Dax vor dem Wochenende ist damit vorerst gescheitert.

Der Streit über das US-Konjunkturpaket und die massiven staatlichen Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie haben zum Wochenauftakt Europas Börsen erneut auf Talfahrt geschickt. Lediglich ein neues Paket der US-Notenbank Fed zur Stützung der heimischen Wirtschaft grenzte die Verluste des Dax ein. Nach dem anfänglichen Minus von bis zu fünf Prozent drehte der deutsche Leitindex zwar sogar kurz ins Plus. Bis zum Ende der Börsensitzung verlor der Dax dann jedoch 2,1 Prozent auf 8741 Punkte.

Immer stärker rückten dabei die USA in den Fokus der Anleger. "Die USA drohen nach Europa nun zum neuen Epizentrum der Corona-Pandemie zu werden", sagte Jochen Stanzl, von CMC Markets. Goldman Sachs geht mittlerweile für das zweite Quartal von einem Einbruch des realen US-Bruttoinlandsprodukts um knapp ein Viertel aus. Für die Weltwirtschaft rechnet die Investmentbank mit einem Rückgang von rund einem Prozent in diesem Jahr. Das ist ein stärkerer wirtschaftlicher Einbruch als im Jahr nach der globalen Finanzkrise 2008.

Immer mehr Unternehmen sehen sich derzeit gezwungen, ihre Jahresziele zu streichen - unter ihnen auch der Triebwerksbauer MTU. Er setzt zudem die Produktion an einigen europäischen Standorten für mehrere Wochen aus. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus nahm seine Jahresziele ebenfalls zurück; genauso die VW-Tochter Traton. Zudem strichen einige die Dividende. Während MTU am Dax-Ende 15,2 Prozent einbüßten, gaben Airbus im M-Dax um 13,3 Prozent nach. Traton verloren im S-Dax knapp acht Prozent. Zu jenen, die wie Airbus keine Dividende für 2019 mehr zahlen werden, zählt außerdem der Versorger Innogy. Die frühere RWE-Tochter, die nun zum Konkurrenten Eon gehört, gab Jahreszahlen bekannt. Da längst weniger als zehn Prozent der Innogy-Aktien im freien Umlauf sind, reagierten die Papiere kaum. Eon indes büßten im Dax 4,5 Prozent ein. Im M-Dax profitierten Hellofresh von der aktuellen Aufnahme in den Index der mittelgroßen Werte. Die Titel des Kochboxenlieferanten verteuerten sich um 5,4 Prozent.

Die massiven Geldspritzen der US-Notenbank Fed konnten den US-Investoren die Sorgen vor den Folgen der Coronavirus-Pandemie nicht nehmen. Der Dow Jones beendete den Handel drei Prozent tiefer bei 18 592 Punkten.

© SZ vom 24.03.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: