Der Dax hat sich auch am Tag nach der US-Wahl in starker Form präsentiert. Am Donnerstag schloss der deutsche Leitindex zwei Prozent höher bei 12 568 Punkte zu. In den USA ist zwar immer noch nicht klar, wer neuer Präsident wird. Doch die Chancen für den Demokraten Joe Biden stehen nun sehr gut. Am Markt herrscht diesbezüglich inzwischen Gelassenheit. "Investoren können mit einem demokratischen Präsidenten gut leben, vor allem falls die Republikaner die Mehrheit im Senat beibehalten", kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axi.
Nach dem Trubel am Vortag rund um die US-Präsidentenwahl schauten die Anleger wieder stärker auf die Berichtssaison. Die Zahlen von Heidelberg-Cement nannte ein Händler solide. Nach zwischenzeitlichen Verlusten drehte die Aktie zuletzt um 1,3 Prozent ins Plus. Die Aktien des Rückversicherers Munich Re sanken nach Quartalszahlen um 3,3 Prozent und waren damit der schwächste Wert im Dax. Der Konzern wagt nach wie vor keine Gewinnprognose für 2020. Infineon-Anteile verteuerten sich um mehr als drei Prozent und profitierten damit von starken Zahlen des US-Chipkonzerns Qualcomm. An der Dax-Spitze setzten die Titel des zu Krisengewinners Delivery Hero ihren Siegeszug mit neuen Kursrekorden fort.
Die Aktien des Essenslieferanten gewannen acht Prozent.
Im M-Dax rutschten Commerzbank-Anteile nach Vorlage der Quartalszahlen um 5,8 Prozent ab. Der größte Gewinner waren die Papiere des Medienkonzerns Pro Sieben Sat. 1 mit einem Plus von knapp neun Prozent. Die Werbeerlöse erholen sich, Pro Sieben schreibt wieder schwarze Zahlen. Aktien von Compugroup verbesserten sich um 6,8 Prozent. Der auf das Gesundheitswesen spezialisierte Softwareanbieter hatte im dritten Quartal kräftig von neuer Arztpraxissoftware profitiert. Kursaufschläge von gut sechs Prozent verzeichneten zudem im Nebenwerte-Index S-Dax die Aktien des IT-Dienstleisters S&T, der seine Prognose nach oben korrigierte. An der Wall Street ging der Dow Jones knapp zwei Prozent höher aus dem Handel. Hier verteuerten sich die Aktien von General Motors um mehr als fünf Prozent. Der Autohersteller profitierte im abgelaufenen Quartal von einer hohen Nachfrage nach Pickup-Trucks und Geländewagen in den USA und erwirtschaftete mehr Gewinn als erwartet.