Der Dax hat am Donnerstag mit leichten Kursabschlägen an die beiden voran gegangenen schwächeren Handelstage angeknüpft. Der Leitindex beendete den Handel um 0,1 Prozent tiefer bei 13 211 Punkten. "Die Jahresendrally scheint so langsam am Ende zu sein", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners. Die ersten Investoren realisierten ihre stattlichen Jahresgewinne. Seit Anfang 2019 hat der Dax gut ein Viertel zugelegt. "Nach den positiven Nachrichten der vergangenen Woche fehlt es jetzt an Kurstreibern", erklärte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Es sei aber vollkommen normal, dass so kurz vor Weihnachten Ruhe auf dem Börsenparkett einkehre.
Das eingeleitete Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump nahmen die Börsianer mit Schulterzucken auf. Trump werde wohl Präsident bleiben, sagte Altmann. "Das bedeutet für die Börsen aber auch, dass sich seine schwer einzuschätzende Politik auch im Jahr 2020 fortsetzen wird."
Im Dax zählten Wirecard-Aktien mit einem Minus von 1,2 Prozent zu den schwächsten Werten. Die negative Berichterstattung über den Zahlungsabwickler reiße nicht ab, sagte ein Händler. Die Financial Times warf in einem Bericht Fragen zu einer Übernahme in Indien im Jahr 2015 auf. Für Kursbewegungen sorgten einige Analystenkommentare. Die Experten der Deutschen Bank stuften die Titel von Hugo Boss von "Kaufen" auf "Halten" herunter. Nach ihrer jüngsten Erholung bescherte dies den Aktien des Bekleidungsherstellers ein Minus von 1,2 Prozent. Die Anteilsscheine von Südzucker gewannen im S-Dax hingegen 6,6 Prozent hinzu. Ausschlaggebend war hier eine Kaufempfehlung der Privatbank M. M. Warburg. Bei Jungheinrich nutzten Anleger die Gelegenheit zum Einstieg. Die Titel des Gabelstaplerherstellers stiegen um mehr als neun Prozent, nachdem sie am Vortag wegen eines trüben Ausblicks um ein Viertel ihres Wertes eingebrochen waren. Auch die Ceconomy-Aktien erholten sich weiter von ihrem Kursrutsch zu Wochenbeginn und notierten gut neun Prozent höher. Kurz vor Jahresende verebbte auch die Kauflaune der US-Anleger. Ermutigende Arbeitsmarktdaten verhalfen dem Dow Jones dennoch zu einem Kursplus von einem halben Prozent.