Aktien:Dax weiter im Minus

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Die weiterhin fragile Lage beim Immobilienkonzern Evergrande sowie eine gekappte Umsatzprognose von Nike mit negativen Folgen für die Kurse deutscher Sportartikelhersteller mahnen die Anleger zur Vorsicht.

Die wieder aufgeflammte Furcht vor einem Kollaps des chinesischen Immobilien-Giganten Evergrande hat Europas Börsen erneut nach unten gezogen. Der Dax fiel am Freitag um 0,7 Prozent auf 15 532 Punkte. Einige Eigner einer Dollar-Anleihe von Evergrande haben ihre am Donnerstag fällige Zinszahlung nicht erhalten. Nun laufe eine 30-tägige Nachfrist, bevor ein Zahlungsausfall offiziell werde, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Evergrande-Aktien brachen in Hongkong um knapp zwölf Prozent ein. Der kriselnde Konzern ächzt unter einem rund 300 Milliarden Dollar schweren Schuldenberg. Auf positive Impulse durch Konjunkturdaten hofften Anleger vergebens. Der Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt, ging erneut zurück.

Zu den Dax-Verlierern zählten Adidas und Puma mit einem Abschlag von 2,5 beziehungsweise 3,1 Prozent. Die Sportartikel-Hersteller litten unter enttäuschenden Geschäftszahlen und gesenkten Gesamtjahreszielen des US-Rivalen Nike, sagte ein Börsianer. Lieferkettenunterbrechungen machen den Nordamerikanern zu schaffen. Nike-Titel verloren in New York 6,3 Prozent. Die Papiere von Daimler lagen mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent an der Dax-Spitze. Der Autohersteller steigt in die Batterie-Allianz (ACC) der Großkonzerne Stellantis und Totalenergies ein. Papiere aus der Pharma- und Medizintechnikbranche präsentierten sich dagegen schwach. Im Dax waren Sartorius mit minus 3,3 Prozent unter den größten Verlierern, im M-Dax lagen Carl Zeiss Meditec, Evotec und Gerresheimer hinten mit Abgaben von bis zu 4,6 Prozent. Eckert & Ziegler belegten im Nebenwerteindex S-Dax den letzten Platz mit einem Minus von fast sechs Prozent. Ermutigende Testergebnisse eines Prostatakrebs-Medikaments hievten die Aktien des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astra Zeneca an der Londoner Börse um zwei Prozent nach oben. Das Mittel wirke bei mehr Varianten als gedacht, lobte Analyst Alistair Campbell von der Investmentbank Liberum. Damit könne das Umsatzziel von vier Milliarden Dollar deutlich übertroffen werden. Die Anleger an den US-Börsen gingen angesichts der Krise des Evergrande-Konzerns ebenfalls keine Risiken ein.

Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent höher.

© SZ vom 25.09.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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