Aktien:Dax verliert stark

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Der deutsche Aktienmarkt weitet am Montag seine jüngsten Kursverluste deutlich aus. Zu groß ist die Angst vor kräftigen Zinserhöhungen in den USA.

Die Energiekrise und die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen steigender Zinsen haben die Anleger in Europa zum Wochenstart fest im Griff gehalten. Der Leitindex Dax weitete am Montag seine jüngsten Kursverluste deutlich aus und sackte um 2,3 Prozent auf 13 231 Punkte ab. Das am Donnerstag beginnende Notenbanktreffen in Jackson Hole im US-Staat Wyoming wirft seine Schatten voraus. Anleger spekulieren, dass die US-Notenbank Fed weiter einen strikten Straffungskurs verfolgen dürfte, um die hohen Preissteigerungen in den Griff zu bekommen. Zudem werde die Angebotsknappheit bei Gas die Inflation in Europa auf hohem Niveau halten. "Die ersten Rechnungen der Gasversorger sind da und schockieren ihre Empfänger", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus Robo-Markets. Dies drücke die Konsumbereitschaft der Verbraucher und wirke sich auch auf das Investitionsverhalten von Unternehmen aus.

Bei den Firmen standen Personalveränderungen in den Vorstandsetagen im Fokus. Adidas trennt sich vorzeitig von seinem Chef. Kasper Rorsted werde das Unternehmen im kommenden Jahr verlassen, teilte der Sportartikelhersteller am Montag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Adidas-Aktien verloren im Dax 5,2 Prozent an Wert. Im Blick stand auch der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius wegen der Ablösung von Konzernchef Stephan Sturm. Der Aufsichtsrat bestellte am Freitagabend den bislang für die Medizintochter Kabi verantwortlichen Vorstand Michael Sen zum ersten Oktober zum Nachfolger. Am Markt hieß es, es handele sich um einen von Anlegern erhofften Schritt angesichts des Aktien-Kurses, der mittlerweile auf das niedrigste Niveau seit 2012 gesunken ist. Die Papiere von Fresenius schnellten an der Dax-Spitze um 3,5 Prozent in die Höhe. Die Anteile der Tochter Fresenius Medical Care hielten sich gegen den negativen Trend knapp im Plus.

Im M-Dax fielen die Papiere von Uniper um 7,7 Prozent. Die weiter steigenden Gaspreise erhöhen den Druck auf den angeschlagenen Energiekonzern, hieß es. Abseits der großen Indizes litten die Anteilsscheine von Borussia Dortmund unter Gewinnmitnahmen und brachen um 13,5 Prozent ein. An der Wall Street ging der Leitindex Dow Jones knapp zwei Prozent tiefer aus dem Handel.

© SZ vom 23.08.2022 / amon, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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