Aktien:Dax unter Druck

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Schwache Konjunkturdaten und gedämpfte Hoffnungen auf eine Lösung des US-chinesischen Handelsstreits lösen unter Anlegern erneut Konjunktursorgen aus. Investoren trennen sich von Finanz- und Autowerten.

Der Dax ist wegen neuer Konjunktursorgen mit Verlusten in die neue Börsenwoche gestartet. Der deutsche Leitindex schloss ein Prozent tiefer bei 12 342 Punkten. Als erste Belastung wirkten wieder gedämpfte Hoffnungen beim US-chinesischen Zollstreit. US-Präsident Donald Trump spiele mal wieder auf Zeit, sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Brokerhaus CMC Markets. "Es darf nicht vergessen werden, dass mit jedem Tag, den der Konflikt nicht gelöst wird, die negativen Effekte auf die Weltwirtschaft zunehmen. Da reicht es nicht, dass nichts passiert." Enttäuschende Konjunkturdaten aus Europa drückten zusätzlich auf die Stimmung.

Der Finanzsektor zeigte sich nach bislang gutem Lauf im September am Montag europaweit von seiner schwachen Seite. Die Aktien der Deutschen Bank führten mit einem Minus von 3,5 Prozent die Dax- Verlierliste an, auch wenn das Finanzhaus beim geplanten Verkauf von großen Teilen des Aktienhandels voran kommt. Commerzbank-Aktien verzeichneten im M-Dax einen Abschlag von 7,5 Prozent. Der europäische Branchenindex gab um zwei Prozent nach. Auto-Werte standen ebenfalls unter Verkaufsdruck. So verloren Daimler, Volkswagen und BMW zwischen 3,5 und zwei Prozent. Der Motorenhersteller Deutz senkte wegen einer Insolvenz eines Zulieferers seine Prognose. Daraufhin sackten Deutz-Papiere im S-Dax um 8,6 Prozent ab. Vermutlich müsse Deutz einen Kredit an den Lieferanten abschreiben, schrieb Analyst Frederik Bitter vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser. Die Aktien des Immobilienunternehmens Adler Real Estate brachen nach dem Kauf der israelischen Muttergesellschaft des Rivalen Ado Properties um 13,5 Prozent ein. Als Grund nannte ein Händler die Furcht vor einer sicher bevorstehenden Kapitalerhöhung. Die Insolvenz des britischen Reiseanbieters Thomas Cook sorgte für Kursgewinne beim Rivalen Tui, dessen Aktien in Frankfurt um 6,3 Prozent zulegten. Aktien von Fluggesellschaften profitierten ebenfalls von der Insolvenz. So legten Lufthansa-Papiere gegen den Trend um ein Prozent zu. Thomas Cook-Papiere waren in London vom Handel ausgesetzt. Zuletzt waren sie nur noch 3,6 Pence wert.

Die US-Börsen präsentierten sich ohne klar erkennbare Richtung. Der Dow Jones schloss kaum verändert bei 26 950 Zählern.

© SZ vom 24.09.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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