Aktien:Dax trotzt Konjunkturdaten

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Der deutsche Leitindex hält sich trotz unerwartet schwacher Konjunkturdaten im Plus. Positive Signale im Handelsstreit zwischen China und den USA halten die Anleger bei Laune.

Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse trotz unerwartet schwacher Konjunkturdaten am Freitag im Plus halten können. Der Dax schloss 0,2 Prozent höher bei 13 164 Punkten. Positive Signale aus China zum Thema Handelsstreit hatten dem Leitindex zwischenzeitlich zu einem Kursplus von fast einem Prozent verholfen. Das Land bemüht sich nach den Worten von Staats- und Parteichef Xi Jinping um eine erste Vereinbarung im Handelskrieg mit den USA. Der chinesische Präsident betonte aber auch, keine Angst vor einer anhaltenden Auseinandersetzung zu haben. Konjunkturseitig hat sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im November überraschend eingetrübt. Der Markit-Einkaufsmanagerindex fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 50,3 Zähler.

Von den Unternehmen kamen nur wenige kursbewegende Nachrichten. Der Konsumgüterkonzern Henkel beteiligt sich laut Medienberichten am Bieterrennen um die Kosmetikgeschäfte des US-Konzerns Coty's, die in Summe mit etwa sieben Milliarden Dollar bewertet werden. Zu dem Geschäft gehört auch die Marke Wella. Analysten könnten einen solchen Deal gutheißen, wenn er für Henkel nicht zu teuer wird, hieß es von einem Händler. Henkel-Papiere notierten nahezu unverändert. Die am Vortag abgestürzten Aktien des Industriekonzerns Thyssenkrupp zählten im M-Dax mit plus 2,4 Prozent zu den Favoriten. Die Geschäftszahlen seien zwar schlecht ausgefallen und der Ausblick enttäusche, schrieben die Experten von Independent Research. Der anstehende Konzernumbau berge aber durchaus Chancen.

In Mailand legten die Titel des italienischen Medienkonzerns Mediaset um 2,3 Prozent zu. Anleger hofften, dass das Unternehmen sich im Streit mit seinem Großinvestor, dem französischen Konzern Vivendi, einigen könnte. Den Franzosen ist die neue Mediaset-Dachgesellschaft Media for Europe (MFE) ein Dorn im Auge, mit der unter anderem die Familienholding des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ihren Einfluss bei Mediaset zementiert.

Positiv gewertete Signale im Zollstreit ermunterten auch einige Anleger in den USA zur Rückkehr an den Aktienmarkt. Nach mehreren Tagen mit Verlusten stieg der Dow Jones um 0,4 Prozent auf 27 875 Punkte.

© SZ vom 23.11.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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