Aktien:Dax tief im Minus

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Die Kursgewinne zu Handelsbeginn schmelzen schnell dahin, für den deutschen Leitindex geht es kräftig nach unten. Angesichts einer drohenden Energiekrise und Rezessionsängsten meiden die Anleger Aktien.

Die Gas-Krise in Europa hat am Dienstag erneut zaghafte Erholungsversuche an den Aktienmärkten erstickt. Positive Impulse aus China rückten schnell in den Hintergrund. Die Anleger befürchteten zudem, dass die Leitzinserhöhungen großer Notenbanken im Kampf gegen die starken Preissteigerungen eine Rezession auslösen könnten. Damit verpufften auch die anfänglichen Kursgewinne und der Dax sackte bis zum Handelsschluss um 2,9 Prozent auf 12 401 Punkte ab.

Bei den Einzelwerten stand erneut die Aktie von Uniper im Fokus. Nach anfänglichen Gewinnen lag das Papier des Energieversorgers zuletzt wieder 9,5 Prozent im Minus. Die systemische Gefahr, die Bundeswirtschaftsminister Habeck im Zusammenhang mit möglichen Insolvenzen von Gasversorgern ansprach, werde an der Börse am Absturz der Uniper-Aktie überdeutlich, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Der wegen sinkender Gasflüsse aus Russland in Schieflage geratene Konzern kann auf staatliche Hilfe hoffen. Der mögliche Einstieg des Bundes bei Uniper hatte am Montag einen Kurssturz ausgelöst und damit mehr als ein Viertel des Börsenwertes vernichtet. Die Stimmung bleibe negativ, sagte ein Händler. "Wenn der Staat einsteigt, sind die Aktionäre die letzten in der Schlange, die noch etwas bekommen."

Ansonsten gerieten insbesondere Titel konjunktursensibler Unternehmen unter Druck. So büßten die Anteilsscheine des Triebwerkherstellers MTU am Dax-Ende fast acht Prozent ein. Die Papiere des Automobilzulieferers und Reifenherstellers Continental fielen um 5,7 Prozent. Ein negativer Analystenkommentar zu den anstehenden Quartalsergebnissen bescherte den Titeln des Autozulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall ein Minus von mehr als zehn Prozent. Die Experten der Deutschen Bank rechnen mit einem Ergebnis am unteren Ende der Erwartungen. Lediglich die Rüstungssparte habe sich wohl überdurchschnittlich entwickelt.

Auch für die US-Börsen ging es nach unten. Der Leitindex Dow Jones schloss 0,4 Prozent tiefer bei 30 968 Punkten. Trotz des höchsten Gewinns seit fast 25 Jahren gab hier die Aktie von Exxon Mobil um 3,1 Prozent nach. Der Ölkonzern profitierte im zweiten Quartal von höheren Ölraffinerie-Margen und gestiegenen Öl- und Gaspreisen.

© SZ vom 06.07.2022 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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