Aktien:Dax schließt schwächer

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Wegen der Ungewissheit über die Entwicklung im Ukraine-Krieg und der wirtschaftlichen Folgen ziehen sich die Anleger aus dem deutschen Aktienmarkt wieder zurück. Ein weiterer Belastungsfaktor ist die hohe Inflation.

Die Freude der europäischen Aktienanleger über den jüngsten Preisrückgang am Ölmarkt hat nicht lange angehalten. Zu groß ist die Ungewissheit bei der Frage, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauert und welche wirtschaftlichen Schäden er anrichtet. Vor allem die von Wladimir Putin angekündigte Umstellung der Gaslieferverträge auf Rubel-Zahlung machte am Nachmittag die Investoren nervös. Der Dax rutschte nach einem zunächst freundlichen Handelsauftakt um 1,3 Prozent ins Minus auf 14 415 Punkte. Viele Analysten stellen sich inzwischen auf harte Zeiten ein: "Anhaltend höhere Preise als Folge des Krieges werden das globale Wachstum dämpfen und den Abschwung beschleunigen", schreiben die Experten von Jupiter Asset Management. "Wir halten eine Rezession in Europa nun für so gut wie sicher und in den USA auf längere Sicht für sehr wahrscheinlich."

Im Dax zählten die Papiere von Fresenius zu den Top-Favoriten. Die Zukäufe in den Bereichen Biopharmazie und Medizintechnik kamen bei den Investoren gut an und verhalfen den Aktien des Gesundheitskonzerns zu einem Plus von zwei Prozent. Die Anteile des Energieversorgers RWE verteuerten sich an der Dax-Spitze um 2,3 Prozent. Sie profitierten von der Aussicht, dass die Braunkohle-Kapazitäten von RWE bei einem Verzicht auf russisches Gas wieder erforderlich werden könnten.

Auf Berg- und Talfahrt gingen indes im M-Dax die Papiere von Varta. Nach einem schwachen Auftakt drehten die Titel des Batterieherstellers ins Plus und verteuerten sich in der Spitze um 6,5 Prozent. Zuletzt lagen sie 0,3 Prozent im Minus. Der Batteriekonzern hat im abgelaufenen Jahr trotz einer gekappten Umsatzprognose mehr verdient als gedacht. Der Dividendenvorschlag von 2,48 Euro sei eine positive Überraschung, sagen Börsianer. Jedoch liege der Ausblick unter den Erwartungen. Die anhaltende Corona-Pandemie und die möglichen Auswirkungen der Inflation stimmten auch den Vorstand des Fotobuch-Herstellers Cewe für 2022 vorsichtig. Das drückte den Kurs der Cewe-Aktie um 8,3 Prozent nach unten.

Die Börsen an der Wall Street verzeichneten Kursverluste. Der Leitindex Dow Jones ging 1,6 Prozent im Minus bei 34 678 Punkten aus dem Handel.

© SZ vom 01.04.2022 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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