Der Dax ist auch zum Wochenschluss auf Rekordkurs geblieben. Aufwärts ging es allerdings nur in Mini-Schritten. In der Spitze kletterte der deutsche Leitindex am Freitag um 0,2 Prozent bis auf 16 123 Zähler. "Der deutsche Aktienindex glänzt in diesen Tagen mehr durch Stabilität und weniger durch Dynamik", konstatierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. "Noch kompensieren gute Quartalszahlen die Sorgen vor politischen Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Corona-Welle und stützen den Markt." Mit dem Bund-Länder-Treffen in der kommenden Woche dürfte jedoch auch die Angst vor neuen Einschränkungen ein Thema an der Börse werden, fürchtet der Experte.
Unter den Einzelwerten im Dax griffen die Anleger vor allem bei der Deutschen Telekom beherzt zu. Der Konzern hob seinen Ausblick für 2021 dank guter Geschäfte dies- und jenseits des Atlantiks erneut an. Die Aktien kletterten um zwei Prozent in die Höhe. Die Anteilsscheine von Delivery Hero präsentierten sich mit einem Aufschlag von 4,6 Prozent als größter Dax-Gewinner. Die Reaktionen der Experten auf die Quartalszahlen des Lieferdienstes vom Vortag waren positiv ausgefallen. Im M-Dax ging es für Knorr Bremse um vier Prozent bergab. Der Nutzfahrzeug- und Zug-Zulieferer konnte die Anleger mit seinen Zahlen nicht überzeugen. Für das Gesamtjahr sagte das Unternehmen einen Umsatz von 6,6 bis 6,8 Milliarden Euro voraus und grenzte seine bisherige Spanne von 6,5 bis 6,9 Milliarden Euro etwas ein.
Keinen guten Tag erwischten Salzgitter-Aktien, die nach der Veröffentlichung ihrer endgültigen Quartalszahlen mit einem Abschlag von knapp fünf Prozent zu den größten Verlierer im S-Dax zählten. Börsianern zufolge hatten einige Investoren auf eine Anhebung der Prognose gehofft. Das Unternehmen bestätigte jedoch lediglich seinen Ausblick für das Gesamtjahr.
Die US-Börsen schlugen zum Ende einer turbulenten Woche einen versöhnlichen Kurs ein. Der Dow Jones stieg um 0,5 Prozent. Die Aktien von Johnson & Johnson legten um 1,2 Prozent zu. Der Pharmakonzern will sich in zwei Unternehmen aufspalten. Ein Teil werde sich auf Verbraucherprodukte spezialisieren. Das Pharmageschäft mit Medikamenten und Medizinausrüstung bleibt bei Johnson & Johnson.