Aktien:Dax rutscht ins Minus

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Eine Serie negativer Konjunkturdaten nährt Zweifel an einer raschen Erholung der Weltwirtschaft. Enttäuscht reagieren die Anleger zudem auf Zahlen von BMW. Größter Verlierer im Dax ist die Aktie von Wirecard.

Der Dax hat am Mittwoch über weite Handelsstrecken zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten gependelt. Zum Schluss gewannen jedoch angesichts eines trüben konjunkturellen Umfeldes die Pessimisten die Oberhand und der deutsche Leitindex ging mit einem Abschlag von 1,2 Prozent bei 10 606 Punkten aus der Börsensitzung.

In den USA baute die Privatwirtschaft im April mehr als 20 Millionen Arbeitsplätze ab. In Deutschland brachen im März die Auftragseingänge aus der Industrie weitaus kräftiger ein als erwartet, und auch die Umsätze im Einzelhandel der Euro-Zone sackten im März stärker ab als vorhergesagt. Zudem fiel die Stimmung der Dienstleister in der Euro-Zone, die durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise besonders hart getroffen sind, im April auf einen historischen Tiefstand. Nicht zuletzt prognostizierte die EU-Kommission, dass die Wirtschaft der Euro-Zone in diesem Jahr um 7,7 Prozent schrumpfen dürfte.

Unternehmensseitig ging die Berichtssaison weiter. Im Dax zählten die Aktien von BMW mit minus 5,6 Prozent zu den größten Verlierern. Der Autobauer litt im ersten Quartal spürbar unter den Folgen der Corona-Krise und kappte seine Gewinnprognose für 2020. Die Titel des Gesundheitskonzerns Fresenius und die der Dialyse-Tochter FMC legten hingegen um ein beziehungsweise 1,5 Prozent zu. Fresenius hält vorerst an seinen Wachstumszielen fest, allerdings ohne Corona-Folgen einzubeziehen. Hingegen verunsicherten die Forderungen nach einem Führungswechsel bei Wirecard die Anleger. Die Aktie verlor sechs Prozent und rutschte damit ans Dax-Ende. Mit der Deka fordert die erste große deutsche Fondsgesellschaft die Ablösung des Firmenchefs Markus Braun. Hintergrund ist der Vorwurf der Falschbilanzierung bei dem Zahlungsabwickler, der durch eine Sonderprüfung nicht vollständig ausgeräumt werden konnten.

Die Fraport-Aktie gab am M-Dax-Ende um knapp fünf Prozent nach. Der weitgehende Stopp der Passagierflüge infolge der Corona-Pandemie riss den Frankfurter Flughafenbetreiber im ersten Quartal wie erwartet in die roten Zahlen. Auch für das Gesamtjahr wird unter dem Strich mit Verlusten gerechnet.

An der Wall Street sank der Dow Jones um fast ein Prozent auf 23 665 Punkte.

© SZ vom 07.05.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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