Die Hoffnung auf eine Eindämmung der durch die Coronakrise entstandenen Schäden an der Weltwirtschaft hat am Montag zuletzt an der Börse überwogen. Der Dax rettete sich kurz vor Handelsende ins Plus und schloss ein halbes Prozent höher bei 10 676 Punkten. Zeitweise lag der deutsche Leitindex deutlich im Minus, die Skeptiker zum Start der Berichtssaison schienen sich durchzusetzen. Außerdem stürzten die Ölpreise erneut kräftig ab, was auf eine anhaltend geringe Nachfrage und hohe Lagerbestände hinweist. Bevor an diesem Dienstag hierzulande die Berichtssaison mit Zahlen des Softwarekonzerns SAP so richtig losgeht, blieb es unternehmensseitig zum Wochenauftakt noch recht ruhig. SAP-Aktien zogen um 0,6 Prozent an. Vermeintlich defensive Aktien aus dem Gesundheits- und Versicherungssektor waren in ganz Europa weit vorne. Die Papiere von Fresenius Medical Carl (FMC) legten an der Dax-Spitze um fast vier Prozent zu. Anteile der Munich Re gewannen 2,5 Prozent. Starke Auftragszahlen von Philips beflügelten insbesondere Aktien aus der Medizintechnikbranche: Im M-Dax legten die Papiere von Siemens Healthineers um fast drei Prozent zu. Die Titel des Laborausrüsters Sartorius stiegen um 6,5 Prozent. Der Autobauer Daimler fährt nach dem Produktionsstillstand wegen der Corona-Pandemie seine Werke wieder hoch. Den Papieren half das nichts, sie verloren als einer der größten Dax-Verlierer 1,3 Prozent. Dem Elektronikhändler Ceconomy brockte die Schließung einer Vielzahl von Läden im Zuge der Pandemie im zweiten Geschäftsquartal einen Verlust ein. Mit Einsparungen will das Unternehmen gegensteuern. Eine bei der staatlichen Förderbank KfW beantragte Kreditlinie soll die Liquidität sichern. Die im S-Dax notierten Ceconomy-Anteile schwankten stark, zuletzt lagen sie gut drei Prozent im Minus.
Die Erlaubnis für die zweite Test-Phase eines möglichen Coronavirus-Medikamentes bescherten 4D Pharma den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien der Biotechfirma stiegen in London um knapp 65 Prozent.
An der Wall Street fiel der Dow Jones um 2,4 Prozent. Der Kollaps des Ölpreises belastete hier die Aktien des Energiesektors. So gaben die Papiere des Ölkonzerns Exxon-Mobil um 4,7 Prozent nach, während die Anteilsscheine des Konkurrenten Chevron gut vier Prozent an Wert einbüßten.