Eine technische Störung hat den Handel an der Deutschen Börse am Dienstag nach Ostern stundenlang lahmgelegt. Erst gegen 14 Uhr konnten die Anleger an die Börse zurückkehren. Der positive Trend, der sich bereits kurz vor Beginn der Störung abgezeichnet hatte, setzte sich danach fort. Dazu trug auch die Hoffnung auf eine Entspannung in der Coronavirus-Pandemie bei. Der Dax stieg bis zum Handelsschluss um 1,3 Prozent auf 10 697 Punkte.
Jüngste Fallzahlen zu Covid-19 gaben Anlass zur Hoffnung, dass die Corona-Pandemie in vielen Ländern ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Zuversichtlich stimmten auch die Daten zur chinesischen Handelsbilanz, die deutlich besser ausgefallen waren als erwartet.
Im Dax zählten die SAP-Aktien mit einem Kursgewinn von 1,8 Prozent zu den Favoriten. Ein Medienbericht zum geplanten Verkauf einer Sparte gab den Papieren einen Zusatzschub. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge will sich der Konzern von seinem Geschäft mit Software für mobile Netzwerke trennen. SAP wollte sich dazu nicht äußern. Auf der Verliererseite standen hingegen die Aktien von Eon, die 1,4 Prozent an Wert verloren. Händlern zufolge litten sie unter einer Verkaufsempfehlung.
Europaweit standen Gesundheitswerte hoch in der Gunst der Anleger. An der Börse in London gewannen die Papiere von Astra-Zeneca 6,8 Prozent an Wert. Das Pharmaunternehmen beginnt eine klinische Studie mit seinem Krebsmedikament Calquence zur Behandlung von einigen Covid-19-Patienten, die an einer Überreaktion des Immunsystems leiden. Im Sog von Astra-Zeneca zogen im Dax die Titel von Merck KGaA um 2,5 Prozent an.
An der Wall Street schloss der Dow Jones 2,4 Prozent höher. Den Auftakt zur Bilanzsaison machten JP Morgan und Wells Fargo sowie der Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson. Der Gewinn von Branchenprimus JP Morgan sackte im ersten Quartal um gut zwei Drittel ab. Noch stärker war der Rückgang bei Wells Fargo, deren Gewinn auf 653 Millionen Dollar von 5,9 Milliarden Dollar abstürzte. Die Aktien verloren 2,7 beziehungsweise knapp vier Prozent an Wert. Johnson & Johnson hat im Auftaktquartal mehr verdient als erwartet. Der Konzern erhöhte auch die Quartalsdividende. Die Titel stiegen um 4,5 Prozent.