Aktien:Dax mit deutlichen Verlusten

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Die Furcht vor neuen Beschränkungen wegen steigender Coronavirus-Infektionen verunsichert zu Wochenbeginn die Anleger. Besonders getroffen ist die Touristikbranche.

Aus Furcht vor neuen Pandemie-Beschränkungen ziehen sich Anleger aus den Aktienmärkten zurück. "An der Börse fürchtet man ein Szenario, in dem die Infektionszahlen so dramatisch steigen, dass neue Lockdown-Maßnahmen, die vor Wochen noch als undenkbar galten, doch wieder eingeführt werden müssen", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Der Dax fiel am Montag um 4,4Prozent auf 12632 Punkte.

Vor diesem Hintergrund warfen Investoren vor allem Reise- und Touristikwerte aus den Depots. "Reisebeschränkungen zu den anstehenden Herbstferien können als weitgehend gesetzt gelten", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Der Index für die europäische Tourismusbranche fiel um 5,4 Prozent. Schlusslicht war hier die British-Airways-Mutter IAG. Ihre Aktien brachen um zwölf Prozent ein. Die britische Regierung erwägt wegen steigender Corona-Infektionszahlen neue landesweite Restriktionen. Die Aktien der Lufthansa verloren 9,5 Prozent und die von TUI notierten in Frankfurt 8,6 Prozent tiefer.

Am Dax-Ende sackten die Papiere der Deutschen Bank um 8,8 Prozent ab. Auch europaweit verzeichnete der Sektor herbe Einbußen. Im Kampf gegen internationale Geldwäsche gibt es nach Recherchen des internationalen Journalisten-Netzwerks ICIJ nach wie vor erhebliche Defizite. Die Titel der Geldhäuser HSBC und Standard Chartered rutschten in London auf den jeweils tiefsten Stand seit 22 Jahren.

Der Streit über die Kosten zur Nutzung des Mobilfunknetzes von Telefónica Deutschland (O2) durch den Konkurrenten 1&1 Drillisch ließ die Aktien von 1&1 Drillisch um 27,8 Prozent einbrechen. Die Anteilscheine des Mutterkonzerns United Internet verzeichneten Verluste von 23,7 Prozent. Spekulationen auf eine milliardenschwere Kapitalerhöhung drückten die Aktien von Rolls-Royce auf den niedrigsten Stand seit mehr als 16 Jahren. Die Titel des Triebwerksherstellers fielen in London um gut zehn Prozent.

An der Wall Street gab der Dow Jones 1,8 Prozent nach. Die angekündigte Beteiligung an dem chinesischen Kurzvideodienst TikTok ließ Anleger nach Aktien von Oracle und Walmart greifen. In einem schwachen Marktumfeld klettern die Papiere des Firmensoftwarekonzerns um 1,8 Prozent. Walmart stiegen um 1,3 Prozent

© SZ vom 22.09.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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