Nachdem konkrete Erfolge in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China ausbleiben, haben sich die Anleger an Europas Aktienmärkten zurückgehalten. Hierzulande gab der Dax am Dienstag anfängliche Gewinne wieder ab und schloss leicht im Minus bei 13 236 Punkten. Das Thema Handelskonflikt bleibe bestimmend und bremse jüngste Erholungstendenzen immer wieder aus, sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners meinte, grundsätzlich vertrauten die Investoren dennoch weiterhin darauf, dass sich die beiden weltweit führenden Volkswirtschaften einigten.
Von der Konjunkturseite gab es positive Signale aus Deutschland. So zeigte der Konsumklimaindex des Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK, dass sich die Kauflaune deutscher Verbraucher wieder aufhellt. Gerade vor Weihnachten ist das wichtig für die Wirtschaft.
Von Nachrichten positiv bewegt waren einige Papiere aus dem Immobiliensektor. Im S-Dax verteuerten sich die Aktien von Instone Real Estate nach Zahlenvorlage um 2,9 Prozent, die von Ado Properties gewannen 1,1 Prozent nach Meldungen, wonach Großaktionär Ado Group knapp fünf Prozent von Ado Properties an einen Investor verkaufen will. Für die Titel von Dic Asset ging es nach einer Kaufempfehlung der HSBC sogar um knapp acht Prozent hoch. Deutsche Wohnen zählten mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent zu den Favoriten im M-Dax. Sie profitierten von Aussagen des Finanzchefs, wonach der Mietendeckel in Berlin gerichtlich wohl gekippt werden dürfte. Im Dax zählten die Vonovia-Aktie mit plus 1,5 Prozent zu den größten Gewinnern. Für die Anteile von Rocket Internet ging es zeitweise um mehr als zwei Prozent nach unten. Der Start-up-Investor leidet unter Kursstürzen seiner Töchter Jumia und Global Fashion, im dritten Quartal fiel deswegen ein Verlust an.
Nach der Rekordjagd der vergangenen Wochen fehlten den US-Börsen die Impulse. Der Dow Jones schloss 0,2 Prozent im Plus bei 28121 Punkten. Bei den Unternehmen gehörte die Best-Buy-Aktie mit einem Kursplus von knapp zehn Prozent zu den Favoriten. Der Elektronik-Händler legte ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vor und stellte für den Jahresschluss einen überraschend hohen Gewinn in Aussicht