Aktien:Dax geht die Puste aus

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Nachdem der Dax am Mittwoch zeitweise auf ein Rekordhoch geklettert war, gab er seine Gewinne wieder ab. Eine weitere Warnung des Autoherstellers Daimler vor zurückgehenden Gewinnen enttäuscht die Anleger.

Die Hoffnung auf eine schnelle Eindämmung des Coronavirus in Asien und starke Unternehmenszahlen aus den USA haben den Dax am Mittwoch auf eine neue Bestmarke springen lassen. Der deutsche Leitindex stieg kurz nach Handelsbeginn bis auf 13 640 Punkte und ließ damit sein bisheriges Rekordhoch vom Januar 2018 hinter sich. Im weiteren Handelsverlauf gab der Dax jedoch seine Gewinne wieder ab und schloss 0,3 Prozent schwächer bei 13 516 Zählern. Börsianer hoffen im Zuge der beginnenden Berichtssaison und der Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China, dass der Dax nun weiter Fahrt aufnimmt und an das starke Aktienjahr 2019 anknüpft. "Die Börsen-Ampeln stehen damit alle auf grün", sagte Stratege Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Ein Gewinneinbruch bei Daimler und erneute Drohungen von US-Präsident Trump mit höheren Sonderzöllen auf europäische Personenwagen verdarb die Laune der Anleger im Autosektor. Das operative Ergebnis des Autokonzerns halbierte sich im vergangenen Jahr auf 5,6 Milliarden Euro. Einige Investoren hätten im Vorfeld zwar schon mit einer Gewinnwarnung gerechnet, sagte ein Händler. "Dennoch waren die Zahlen nicht gut, was weitere Kursverluste wahrscheinlich macht." Daimler-Aktien führten mit einem Abschlag von 2,1 Prozent die Dax-Verlierer an. Volkswagen verloren 1,2 Prozent, BMW-Papiere schlossen 0,6 Prozent im Minus.

Im M-Dax litten die Aktien des Salz- und Düngemittelkonzerns K+S und des Batterieherstellers Varta unter negativen Analystenkommentaren. Sie verloren 8,2 beziehungsweise 6,9 Prozent. Die Aussicht auf weitere Monate Flugverbot für die Unglücksmaschine 737 Max des Flugzeugherstellers Boeing ließen die Aktien des europäischen Konkurrenten Airbus um 1,1 Prozent steigen. Die Papiere von S&T stiegen im S-Dax um 11,3 Prozent. Der österreichische IT-Dienstleister hob wegen einer guten Auftragslage die mittelfristige Gewinnprognose an. Die US-Börsen zeigten keine klar erkennbare Tendenz. Der Dow Jones schloss kaum verändert bei 29 187 Punkten.

Unter den Einzelwerten legten IBM-Papiere um 3,4 Prozent zu. Ein starkes Cloud-Geschäft verhalf dem IT-Dienstleister überraschend zum ersten Umsatzwachstum seit eineinhalb Jahren.

© SZ vom 23.01.2020 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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