Aktien:Dax fällt unter 13000 Punkte

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Aus Sorge vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft infolge des Coronavirus ziehen sich die Anleger von den Aktienbörsen zurück. An der Wall Street verliert der Dow Jones mehr als zwei Prozent.

Ein früher Erholungsversuch des Dax ist am Freitag den Sorgen um das Coronavirus gewichen. Der deutsche Leitindex fiel um 1,3 Prozent auf 12 982 Punkte und schloss erstmals seit Anfang Dezember wieder unter der Marke von 13 000 Zählern. Auf Wochensicht verlor das Börsenbarometer 4,4 Prozent. Den Januar beendete der Dax mit minus zwei Prozent.

Wirtschaftsdaten aus China, wo aktuelle Einkaufsmanagerindizes trotz der Viruskrise ein solides Bild abgaben, konnten die Anleger nur anfangs etwas beruhigen. Verunsichert von der Ausbreitung der Infektion ließen sie vor allem Vorsicht walten. Abseits des Coronavirus steht zum Wochenschluss der Brexit auf der Agenda. Am 1. Februar wird Großbritannien kein Mitglied der Europäischen Union mehr sein. An der Börse dürfte der Vollzug aber keine große Rolle mehr spielen, er markiert eher den Auftakt zu zähen Verhandlungen im Zuge einer Übergangszeit.

Mit Blick auf die Einzelwerte gab es im Dax keinen einzigen Gewinner. Selbst die Aktie der Deutschen Bank, die bereits am Vortag als einziger Wert auf der Gewinnerseite stand, gab trotz eines positiven Analystenkommentars anfängliche Gewinne von bis zu vier Prozent komplett ab und rutschte leicht ins Minus. Analyst Andrew Lim von der Bank Société Générale begründete die Heraufstufung der Papiere vor allem mit der gestiegenen Eigenkapitalquote der Deutschen Bank. Ähnlich erging es den Bayer-Titeln, die zunächst erzielte Gewinne wieder verloren und zuletzt 0,6 Prozent tiefer notierten. Die US-Umweltbehörde EPA hält das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Gegensatz zu einigen Gerichtsurteilen weiterhin nicht für krebserregend. Bayer kann Unterstützung derzeit gut gebrauchen, der Konzern ist in den USA mit mehr als 42 700 Klägern konfrontiert. Im breiter aufgestellten M-Dax zählten die Anteile von K+S nach ihrem jüngsten Verlusten mit einem Anstieg um 1,5 Prozent zu den Favoriten. Positiv wirkte sich hier die Spekulation aus, dass der Salz- und Düngemittelkonzern zu einem Übernahmeziel werden könnte.

Schlecht war die Stimmung an der Wall Street. Dort rutschte der Dow Jones um 2,1 Prozent auf 28 255 Punkte ab. Aktien von Exxon Mobil fielen um vier Prozent. Der Ölkonzern erlitt im vierten Quartal wegen schwacher Margen im Raffinerie- und Chemiegeschäft einen Gewinnrückgang von 5,2 Prozent.

© SZ vom 01.02.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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