Aktien:Dax fällt unter 12 000 Punkte

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Erneut sorgt der Zollstreit zwischen den USA und China für Verunsicherung unter den Anlegern. Zusätzlich belasten schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten die Kurse.

Der amerikanisch-chinesische Zollstreit hat am Donnerstag die Nerven von Europas Anlegern erneut strapaziert. Der Dax fiel unter die 12 000-Punkte-Marke und notierte zum Börsehschluss 1,8 Prozent tiefer bei 11 952 Zählern. "Einen Konflikt, der so immens über Zölle und Firmen-Boykotte ausgetragen wird, hat die Weltwirtschaft lange nicht gesehen", sagte Stratege Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Im Zollstreit sorgt das Vorgehen der USA gegen Technologiefirmen aus China für Nervosität. So erwägt die US-Regierung Sanktionen gegen die chinesische Video-Überwachungsfirma Hikvision, zusätzlich zu dem Vorgehen gegen den Telekom-Ausrüster Huawei.

Außerdem belasteten Konjunkturdaten die Kurse. Nachdem die Stimmungsdaten für den Monat Mai in der deutschen Industrie und dem Dienstleistungsgewerbe schwächer sind, als erwartet, gesellte sich auch der Ifo-Index dazu. Demnach trübten sich die Aussichten für die deutsche Wirtschaft im Mai deutlich stärker ein, als von Analysten prognostiziert. Der Ifo-Index erreichte diesmal den tiefsten Stand seit Ende 2014.

Die Aktionäre der Deutschen Bank mussten am Tag der Hauptversammlung weitere Kursverluste verkraften. Die Aktien verloren 2,4 Prozent. Zeitweise fielen sie auf ein Rekordtief von 6,35 Euro. Neben dem Kursverfall sorgt die unklare Strategie nach dem Scheitern der Fusion mit der Commerzbank für Frust. "Es gibt schlicht keine Kaufgründe für die Aktie", so ein Händler. Deutsche Bank-Chef Christian Sewing kündigte einen massiven Umbau des seit Jahren darbenden Investmentbankings an. Daimler-Aktien waren mit einem Minus von knapp sieben Prozent nur optisch der größte Dax-Verlierer, da sie mit Dividendenabschlag gehandelt wurden.

Bei den Nebenwerten zählten Pfeiffer Vacuum zu den größten Verlierern. Die Aktien verloren im S-Dax knapp fünf Prozent. Der Vakuumpumpenhersteller zeigt sich vorsichtig bei seinen Geschäftszielen für das laufende Jahr und weitete die Bandbreite für den angepeilten Umsatz und die Ebit-Marge nach unten aus.

Die US-Börsen präsentierten sich ebenfalls schwächer. Der Dow Jones verlor gut ein Prozent. Besonders Technologiewerte standen auf den Verkaufslisten. So fielen Apple und Qualcomm um 1,7 beziehungsweise1,5 Prozent.

© SZ vom 24.05.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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