Aktien:Dax fällt unter 11 000 Punkte

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Nach den kräftigen Verlusten am Vortag gibt der Dax auch zum Wochenschluss nach. Wirecard-Aktien brechen erneut ein.

Ein erneuter Kursabsturz beim Zahlungsabwickler Wirecard hat den Dax am Freitag unter die Marke von 11 000 Punkten gedrückt. Die Anleger belasteten auch die weltweite Eintrübung der Konjunktur und enttäuschende Ausblicke von Unternehmen. Der Aktienindex Dax schloss 1,1 Prozent im Minus bei 10 907 Punkten. Zudem gefiel vielen Anlegern die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump nicht, er werde sich nun doch nicht vor Ablauf einer wichtigen Frist Anfang März mit Chinas Staatschef Xi Jinping treffen und über Lösungen für den Handelsstreit beraten.

Im Dax brachen die Papiere von Wirecard erneut um 12,5 Prozent ein. Nach einer Serie von Berichten der Financial Times über angebliche finanzielle Unregelmäßigkeiten durchsuchte nun die Polizei in Singapur die Räumlichkeiten des Zahlungsabwicklers in dem asiatischen Stadtstaat. In den vergangenen Tagen hat die Wirecard-Aktie wegen der Medienberichte bereits mehr als 40 Prozent eingebüßt. Wirecard kündigte nun juristische Schritte gegen das Blatt an.

Aktien der Deutschen Bank gaben um 2,6 Prozent nach. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat Medienberichte über eine baldige von der Regierung orchestrierte Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank relativiert. Der SPD-Politiker sagte, dass solche Berichte pure Spekulationen seien.

Im S-Dax sorgte Leoni für Aufsehen. Die Aktien des Autozulieferers stürzten um 32 Prozent ab und erreichten den tiefsten Stand seit mehr als sieben Jahren. Leoni verfehlte seine Jahresziele, strich die Dividende und senkte die Mittelfristziele. "Es war zwar zu erwarten, dass Leoni seine Ziele nicht erreichen wird, aber das Ausmaß ist alarmierend", erklärten die Experten der Bank Hauck & Aufhäuser. Die Tatsache, dass Leoni auch seine mittelfristigen Ziele nach unten geschraubt habe, zeige, dass die Firma zum Restrukturierungsfall geworden sei. Die Kosten für einen möglichen Konzernumbau seien noch nicht abzuschätzen.

Der weiter schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete die US-Börsen. Der Dow Jones fiel um 0,3 Prozent auf 25 106 Punkte. Gefragt waren hingegen Aktien von Mattel, die um mehr als 23 Prozent zulegten. Der Spielzeughersteller verbuchte im Quartal überraschend Gewinne.

© SZ vom 09.02.2019 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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