Der Dax hat sich am Donnerstag nach seinem starken Kursrutsch vom Vortag etwas stabilisiert. Der deutsche Leitindex pendelte überwiegend um den Schlusskurs vom Mittwoch und schloss wieder 0,3 Prozent im Plus bei 11 598 Punkten. Auslöser für die Verluste am Vortag war die Furcht vor weiteren Lockdowns in Europa, die inzwischen auch Länder wie Deutschland und Frankreich beschlossen haben. Etwas Unterstützung für die Börsen kam von der Ankündigung der EZB, abhängig von der Konjunkturentwicklung im Dezember weitere Wirtschaftshilfen auf den Weg zu bringen.
Unterdessen ging die Bilanzsaison weiter mit Zahlen von einigen Dax-Konzernen wie Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC). Der Krankenhaus- und Medizinkonzern hat die Folgen der Corona-Pandemie im dritten Quartal gut verkraftet. Dennoch gaben Fresenius-Aktien anfängliche deutliche Gewinne wieder ab und lagen zuletzt mit 2,5 Prozent im Minus. Auch die Anteile der Dialysetochter FMC rutschten um 2,8 Prozent ins Minus, obwohl das Ergebnis für das dritte Quartal besser ausgefallen war als erwartet. Dagegen zählten die Aktien von Volkswagen mit einem Aufschlag von mehr als einem Prozent zu den Favoriten im Dax. Dem Autobauer ist nach dem Geschäftseinbruch die Rückkehr zu besseren Zahlen gelungen.
Bei den mittelgroßen Werten im M-Dax sorgte ein Kurssturz von 12,5 Prozent bei den Titeln von Aixtron für Aufsehen. Der Chipanlagenbauer traut sich bei der Umsatzentwicklung weniger zu als bisher geplant. Um 11,6 Prozent aufwärts ging es für die Aktie des Bausoftware-Entwicklers Nemetschek. Das Unternehmen steht Ende des Jahres voraussichtlich besser da als vor der Corona-Krise. Ein Händler lobte insbesondere den optimistischeren Ausblick.
Im brachen die Papiere von Nokia um 18,5 Prozent ein. Der finnische Telekomausrüster hat wegen der Auswirkungen der Corona-Krise seine erst Ende Juli angehobene Prognose gesenkt.
Ein überraschend starkes Wirtschaftswachstum im dritten Quartal stützte die US-Börsen. Der Dow Jones schloss 0,5 Prozent höher. Bei den Einzelwerten gaben die Aktien von Spotify um 3,4 Prozent nach. Bei dem weltweit größten Musikstreamingdienst kletterten die Erlöse im Quartal nicht ganz so stark wie erhofft.