Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag den Monat Juni mit Rekordhochs begonnen. Sowohl der Dax als auch der Nebenwerteindex M-Dax erklommen neue Höchststände bei 15 685 beziehungsweise 33 681 Punkten. Zum Handelsschluss notierte der Dax ein Prozent höher bei 15 567 Punkten. Für Rückenwind sorgten Konjunkturdaten, die trotz Lieferengpässen auf eine rasante Erholung von Europas Wirtschaft im Mai hindeuteten. Die Produktion in der Euro-Zone legte im Mai im Rekordtempo zu. Der europäische Einkaufsmanagerindex kletterte auf 63,1 Punkte. Der Anstieg unterstreiche die Anzeichen, dass sich die Wirtschaft im zweiten Quartal stark erhole, sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit.
Bei den Einzelwerten waren vor allem Autoaktien gefragt. Spekulationen über einen möglichen Börsengang des Sportwagenbauers Porsche AG sorgten dabei wie schon am Vortag für Rückenwind bei den beteiligten Firmen. Die Titel des Mutterkonzerns Volkswagen stiegen in der Spitze um 3,6 Prozent. Die Aktie der Porsche Automobil Holding, die mehr als die Hälfte der Stimmrechte sowie einen Anteil von 31,4 Prozent an Volkswagen hält, zog um knapp fünf Prozent an. Daimler legte einen jahrelangen Patentstreit mit Nokia bei und einigte sich mit den Finnen auf die Zahlung von Lizenzgebühren für die Nutzung von Telekomtechnik im Auto. Anleger zeigten sich erleichtert.
Daimler-Aktien verbesserten sich um 2,7 Prozent. Die Stammaktien des Autovermieters Sixt verloren im S-Dax nach einem von der Berenberg Bank gestrichenen Kaufvotum 6,8 Prozent. Hingegen gewannen die Anteile der Beteiligungsgesellschaft Indus Holding nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank 4,2 Prozent an Wert. Im Tec-Dax sprangen die Titel des Laserspezialisten LPKF um 6,6 Prozent nach oben. Sie profitierten von einem Folgeauftrag für die Lide-Technologie. Lide-Technologie wird in der Serienfertigung von Glaswafern in der Halbleiterindustrie eingesetzt. An der Wall Street ging der Dow Jones 0,1 Prozent höher bei 34 576 Punkten aus dem Handel. Bei den Unternehmen stach Cloudera mit einem Kursplus von 24 Prozent hervor. Die Finanzinvestoren KKR und Clayton Dubilier & Rice wollen die Datenanalyse-Firma von der Börse nehmen. Sie bieten insgesamt 5,3 Milliarden Dollar an.