Aktien:Dax erholt sich vom Kursrutsch

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Die jüngsten Kursverluste an den europäischen Börsen rufen Schnäppchenjäger auf den Plan. Der Dax legt deutlich zu. Bei den Einzelwerten stehen Bankenaktien im Fokus der Anleger.

Nach den Kursverlusten der vergangenen Tage haben die Anleger am Dienstag wieder Mut gefasst. Der Leitindex Dax stieg um gut ein Prozent auf 15 942 Punkte. Im Fokus am Markt stand die Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress am Abend nach Börsenschluss in Europa. "Da Powells Statement schon vorab veröffentlicht wurde, ist nicht mit großen Überraschungen zu rechnen", sagte Thomas Altmann, Portfolio-Manager vom Vermögensverwalter QC Partners. Dass sich Powell in seiner Rede nicht nur auf die Inflationsrisiken, sondern auch auf das Wachstum beziehe, komme an den Börsen gut an, meinte er weiter.

Bei den Einzelwerten machte der Teilausstieg des Finanzinvestors Cerberus aus den deutschen Großbanken den Instituten zu schaffen. Aktien der Deutschen Bank gaben bis zu 2,3 Prozent nach und zählten damit zu den größten Verlierern im Dax. Die Titel der Commerzbank büßten in der Spitze 4,8 Prozent ein. Cerberus platzierte am Montagabend binnen weniger Stunden Teile seiner Aktienpakete an den beiden Instituten. Da der Kapitalmarkt im Fusionsfieber zu sein scheint, werde es als schlechtes Zeichen gewertet, dass Cerberus seine Anteile verringere, sagte ein Händler. Dagegen konnte Delivery Hero mit der Ankündigung punkten, das Essensliefergeschäft solle voraussichtlich im zweiten Halbjahr die Gewinnschwelle erreichen. Die Titel standen mit einem Plus von bis zu 9,3 Prozent an der Dax-Spitze.

Mit einem Plus von 3,4 Prozent waren die Aktien von Evotec einer der größten Gewinner im M-Dax. Der Wirkstoffforschers weitet seine Kooperation mit dem Pharmakonzern Bristol Myers Squibb aus. Im S-Dax ging es bei den Titeln der Shop Apotheke um 2,5 Prozent nach oben. Der Online-Arzneimittelhändler berichtete für das Schlussquartal von einem deutlich beschleunigten Umsatz- und Kundenwachstum. An der Wall Street ging der Dow Jones ein halbes Prozent höher aus dem Handel. Die Rahmenbedingungen sprächen für weitere Kursgewinne, sagte Anlagestratege Ryan Detrick vom Vermögensverwalter LPL. "Wir sind uns der Sorgen rund um Omikron, Inflation und Straffung der Geldpolitik bewusst. Aber die US-Firmenbilanzen sollten einmal mehr rechtfertigen, dass die Aktienkurse nahe bei ihren Rekordhochs liegen."

© SZ vom 12.01.2022 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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