Aktien:Dax erholt sich

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Spekulationen auf weitere Geldspritzen der Europäischen Zentralbank stabilisieren den Dax, nachdem er schon deutlich im Minus gelegen hatte. Aktien von Krisengewinnern sind bei Anlegern gefragt.

Zunehmende Spannungen zwischen den USA und China haben den europäischen Börsen am Freitag zugesetzt. Spekulationen auf weitere Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) stützten jedoch die Kurse. Der Dax machte anfängliche Verluste aber wieder wett und schloss etwas höher bei 11 074 Punkten.

Wie aus den Mitschriften der EZB-Ratssitzung Ende April hervorgeht, stehen die Notenbanker parat, ihr Notfall-Anleihenkaufprogramm zur Bewältigung der Coronakrise (PEPP) bei Bedarf bereits im Juni auszuweiten. Auf die Stimmung schlug hingegen das von China geplante Sicherheitsgesetz in Hongkong, was das Verhältnis mit den USA zusätzlich belastet. "Das Wiederaufflammen der Spannungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten ist eine schlechte Nachricht für die Weltwirtschaft, die ohnehin schwer unter der Coronavirus-Pandemie leidet", sagte Ricardo Evangelista, Analyst beim Brokerhaus Activtrades. Börsianer fürchten eine erneute Eskalation mit gegenseitigen Strafzöllen und weiteren Sanktionen.

Bei den Einzelwerten waren die Gewinner der Corona-Krise gefragt. Die Titel des Essenslieferdienstes Delivery Hero stiegen um zwei Prozent auf ein Rekordhoch von mehr als 90 Euro, und auch die Papiere des Softwareanbieters Teamviewer näherten sich mit plus 2,2 Prozent ihren Höchstständen an. An der S-Dax-Spitze lag die Aktie von Sixt mit einem Plus von 4,3 Prozent. Analyst Stephan Bauer vom Bankhaus Metzler sieht bei den Aussichten für den Autovermieter Erholungstendenzen und gab eine Kaufempfehlung für das Papier.

Auf dem deutschen Immobilienmarkt bahnt sich eine weitere milliardenschwere Fusion an. Der Wohnungskonzern LEG Immobilien verhandelt mit TAG Immobilien über einen Zusammenschluss. Im M-Dax sprangen TAG-Aktien mit einem Plus von 6,6 Prozent an die Index-Spitze, LEG-Papiere zogen um 0,8 Prozent an.

An der Wall Street erholte sich der Dow Jones kurz vor Handelsende fast komplett von seinen Verlusten und schloss nahezu unverändert bei 24 465 Punkten. Nach enttäuschenden Zahlen trennten sich die Anleger von Hewlett-Packard-Enterprise-Aktien (HPE). Die Anteile des Informationstechnik-Konzerns rutschten um 11,5 Prozent ab. HPE fuhr im abgelaufenen Quartal größere Umsatz- und Ergebnisrückgänge ein als erwartet.

© SZ vom 23.05.2020 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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