Aktien:Dax dreht ins Minus

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Die Angst vor einer Rezession ist bei Anlegern wieder da. Nach der Veröffentlichung von unerwartet schwachen Konjunkturdaten bleiben sie dem Aktienmarkt fern. Äußerungen von US-Präsident Trump belasteten Autowerte.

Nach der Veröffentlichung von unerwartet schwachen Konjunkturdaten haben sich am Freitag Anleger von Aktien getrennt. Der Dax drehte nach einem positiven Start ins Minus. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex um 1,6 Prozent tiefer bei 11 364 Punkten. Die deutsche Industrie gerät immer stärker in den Abwärtsstrudel der schwachen Weltkonjunktur. Die Geschäfte liefen im März so schlecht wie seit mehr als sechseinhalb Jahren nicht mehr, was an den Finanzmärkten als Rezessionssignal interpretiert wurde.

Stahlwerte büßten in einem insgesamt schwachen Umfeld für die Rohstoffbranche deutlich an Wert ein. Einem Händler zufolge schlagen in der Branche die wieder aufgeflammten Konjunktursorgen negativ durch. Thyssenkrupp führten mit einem Abschlag von 3,5 Prozent die Dax-Verlierer an. Im S-Dax waren Salzgitter mit einem Minus von 5,3 Prozent der schwächste Wert, Klöckner & Co verloren 3,1 Prozent. Autowerte standen unter zusätzlichem Druck. US-Präsident Donald Trump hielt in einem Fernsehinterview im schwelenden Handelskonflikt mit der EU seine Drohkulisse mit Zöllen von 25 Prozent auf Autoimporte aufrecht. BMW, Daimler und VW verloren zwischen 2,7 und 1,9 Prozent.

Gegen den Trend stemmten sich die Aktien der Versorger. Unter den wenigen Gewinnern im Dax waren RWE-Aktien, die um drei Prozent zulegten. Hier half ein positiver Analystenkommentar der Großbank Goldman Sachs. Eon-Papiere stiegen um 0,5 Prozent. Trotz eines positiven Ausblicks gaben die Aktien von Hapag-Lloyd nach. Die Titel von Deutschlands größter Reederei gingen mit 0,8 Prozent Kursabschlag aus dem Handel. Hapag-Lloyd traut sich in diesem Jahr im besten Fall zu, den Betriebsgewinn zu verdoppeln, hieß es. Aus Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft zogen sich auch viele Anleger aus dem US-Aktienmarkt zurück. Der Dow Jones gab um 1,5 Prozent auf 25 585 Punkte nach. Die Krise des Luftfahrtriesen Boeing verschärft sich weiter: Nach zwei Flugzeugabstürzen des Typs 737 Max bestätigte nun die erste Airline die Absicht, einen milliardenschweren Großauftrag zu stornieren. Indonesiens staatliche Fluggesellschaft Garuda will eine Bestellung über 49 Maschinen der betreffenden Maschine rückgängig machen. Boeing-Papiere notierten knapp zwei Prozent tiefer.

© SZ vom 23.03.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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