Aktien:Dax dämmt Verluste etwas ein

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Leichte Entspannungssignale im Russland-Ukraine-Konflikt vermindern die hohen Kursverluste beim Leitindex. Besonders unter Druck stehen Unternehmen mit Reisebezug, wie die Lufthansa.

Die Sorgen vor einer weiteren Eskalation der Ukraine-Krise haben das Geschehen an den europäischen Börsen bestimmt. Die Anleger zogen sich am Montag aus Furcht vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine massenhaft aus Aktien zurück. Der deutsche Leitindex Dax rutschte zeitweise um 3,7 Prozent auf 14 844 Punkte ab. Jüngste Meldungen, wonach Russland konkrete Vorschläge zur Deeskalation der Krise vorlegen werde, brachten etwas Entspannung in den Markt. Im Nachmittagshandel machte der Dax einen Teil der Verluste wett und schloss zwei Prozent tiefer bei 15 114 Zählern. Die Gefahr einer russischen Invasion der Ukraine trifft die Märkte zu einer Zeit, da sie ohnehin besonders unter Druck stehen. Seit in der vergangenen Woche eine unerwartet hohe US-Inflationsrate Spekulationen auf aggressivere Zinserhöhungen in den USA ausgelöst hatte, sind die Anleger stark verunsichert.

In Europa gerieten Reisewerte unter Verkaufsdruck. Der Branchenindex rutschte um bis zu vier Prozent ab, da einige Airlines ihre Flüge in die Ukraine eingestellt hatten oder dies in Erwägung zogen. Im M-Dax verlor die Lufthansa-Aktie 3,3 Prozent, die Titel von Fraport gaben 3,1 Prozent ab, Tui-Anteile fielen um 3,5 Prozent.

Das Papier der Deutschen Bank war mit einem Abschlag von 3,5 Prozent einer der schwächsten Werte im Dax. Es zollte damit ihrer von der Aussicht auf steigende Leitzinsen befeuerten Rally Tribut. Bei Deutz reagierten die Anleger verstimmt auf die Nachricht, dass Vorstandschef Frank Hiller vom Aufsichtsrat einstimmig aus dem Vorstand abberufen wurde. Hintergrund sind Differenzen über den Umgang mit Vorgaben für mehr Frauen in Vorständen. Für die Anteile des Motorenbauers ging es im S-Dax um 4,7 Prozent abwärts.

In den Fokus rückten auch die Papiere des Schweizer Spezialchemiekonzerns Clariant, die in Zürich um 16 Prozent abstürzten. Wegen möglicher Falschbuchungen verschob das Unternehmen die Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen.

An der Wall Street schloss der Dow Jones 0,5 Prozent tiefer bei 34 566 Punkten. Hier belastete die Aktie von Cisco mit minus 1,3 Prozent. Der Netzwerkausrüster hat Medien zufolge eine mehr als 20 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte für den Softwarehersteller Splunk gemacht. Splunk-Aktien stiegen um 9,1 Prozent.

© SZ vom 15.02.2022 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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