Aktien:Dax auf Zick-Zack-Kurs

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Zweifel an einer raschen Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie verunsichern die Anleger. Aktien der Lufthansa werden erneut verkauft.

Die anfängliche Erholung am deutschen Aktienmarkt hat am Montag nicht lange gehalten. Nachdem der Dax im frühen Handel um bis zu zwei Prozent gestiegen war, bröckelten die Kurse in der Folge wieder ab. Zeitweise rutschte der deutsche Leitindex um mehr als zwei Prozent ins Minus, zum Handelsschluss lag er noch 0,3 Prozent tiefer bei 11 858 Punkten. Vergangene Woche war der Dax wegen der Furcht vor einer Coronavirus-Pandemie um mehr als zwölf Prozent eingebrochen. In China hat die Zahl der Neuinfektionen zuletzt nicht mehr so stark zugenommen wie zuvor. Ein positives Signal kommt zudem aus Japan. Die Zentralbank des Landes hat das nationale Finanzsystem angesichts der Virus-Krise mit zusätzlicher Liquidität versorgt. Auch andere Notenbanken signalisierten Handlungsbereitschaft. Doch nach wie vor überwiegt Skepsis.

Italien, das in Europa am stärksten vom Coronavirus betroffene Land, greift der eigenen Wirtschaft mit einem 3,6 Milliarden Euro schweren Hilfspaket unter die Arme. Der Leitindex der Mailänder Börse fiel dennoch um 1,5 Prozent, angeführt von einem 3,8-prozentigen Kurverlust der Bankenbranche. "Das Letzte, was das fragile italienische Bankensystem braucht, ist ein Anstieg fauler Kredite", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Finanzwerte gerieten europaweit unter Druck, weil niedrigere Zinsen geringere Einnahmen aus dem klassischen Kreditgeschäft bedeuten. Hierzulande zählte die Aktie der Deutschen Bank mit minus vier Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Im M-Dax gaben Commerzbank-Titel ebenfalls vier Prozent ab.

Auch für Fluggesellschaften ging es erneut abwärts. Die Aktien der Lufthansa büßten als größter Dax-Verlierer 6,5 Prozent ein. Die Airline setzt wegen des Coronavirus Flüge nach Festlandchina weiterhin aus und kappt das Flugangebot nach Italien. Auch die Papiere anderer europäischer Flluggesellschaften gaben stark nach. Teamviewer-Aktien verteuerten sich um elf Prozent und erreichten ein Rekordhoch. Als Anbieter von Software für Videokonferenzen gilt das Unternehmen als Profiteur der viralen Epidemie.

In der Hoffnung auf eine Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank stiegen die Anleger an der New Yorker Wall Street bei Aktien ein. Der Dow Jones schloss 5,1 Prozent höher bei 26 703 Punkten.

© SZ vom 03.03.2020 / SZ, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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