Aktien:Dax auf Zick-Zack-Kurs

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Die Anleger reagieren verunsichert auf den EZB-Zinsentscheid. Verluste erleiden insbesondere die Aktien der europäischen Banken. Im M-Dax fällt Axel Springer negativ auf.

Die Aussicht auf mehr Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) und weiterhin sehr niedrige Leitzinsen haben am Donnerstag den Börsen in Europa nur kurz Auftrieb gegeben. Die düsteren Konjunkturaussichten von EZB-Chef Mario Draghi verunsicherten die Anleger. Der Dax drehte nach dem Zinsentscheid zwar kurz ins Plus, gab im weiteren Verlauf jedoch die Gewinne wieder ab und schloss 0,6 Prozent tiefer bei 11 518 Punkten.

Die EZB hatte angekündigt, die Zinsen für den Euro-Raum bis mindestens zum Jahresende bei null Prozent zu belassen. Bislang hatte sie dies nur bis mindestens zum Ende des Sommers signalisiert. Zudem stellten die Währungshüter eine Neuauflage von günstigen Langfristkrediten für die Geschäftsbanken in Aussicht. Allerdings profitierten davon auch die italienischen Banken nur kurz. Der Branchenindex des Landes zog zunächst an und notierte zuletzt 2,7 Prozent im Minus. Auch der gesamteuropäische Bankenindex rutschte ab, zuletzt um zwei Prozent. Hierzulande zählte das Papier der Deutschen Bank mit minus 3,4 Prozent zu den größten Dax-Verlierern, die Aktie der Commerzbank fiel im M-Dax um 4,9 Prozent.

Top-Favorit bei den Standardwerten war die Aktie von Vonovia mit einem Kursgewinn von 3,9 Prozent. Milliardenschwere Zukäufe im Ausland sowie höhere Mieteinnahmen verhalfen Deutschlands größtem Immobilienkonzern auch im abgelaufenen Jahr zu deutlichen Gewinnsteigerungen. Im M-Dax wurden die Anteile der Rivalen Deutsche Wohnen und LEG mitgezogen, sie stiegen um 2,7 und zwei Prozent.

Die Titel der Deutschen Post zählten mit einem Aufschlag von 1,3 Prozent zu den Gewinnern im Dax. Das Unternehmen hatte seine Gewinnziele für 2020 bestätigt. Nach einem skeptischen Analystenkommentar kamen die Aktien deutscher Autohersteller unter Druck. Die Anteile von Daimler notierten 3,4 Prozent tiefer, Volkswagen und BMW fielen bis zu 1,9 Prozent. Im M-Dax erregten die Anteile von Axel Springer mit einem Abschlag von 6,7 Prozent Aufmerksamkeit. Die vorgelegten Quartalszahlen hätten zwar über den Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Christoph Bast vom Bankhaus Lampe. Der Ausblick sei aber ziemlich enttäuschend.

In New York notierte der Dow Jones zur Handelsmitte ein Prozent tiefer bei 25 433 Punkten.

© SZ vom 08.03.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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